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Liebestoll im Abendrot - Tasogare
Japan, 2008 Pink Film, 64 Minuten, FSK: 16
Originaltitel: Tasogare
Kino-Start: 04.09.2008
Regie: Shinji Imaoka
Darsteller: Masaru Taga (Funakichi), Yasuko Namikibashi (Kazuko), Kyoko Hayami (Takako), Kenji Yoshioka (Takao), Kanako Kotani (Katsuko), Yoshiharu Fukuda (Kotaro), Kuniichi Takami (Chuji)
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Liebe und Sexualität im Alter sind auch im Film immer noch ein Tabu. Mit einer speziellen japanischen Filmgattung geht der Regisseur Shinji Imaoka aus Osaka dieses Thema an und drehte mit "Liebestoll im Abendrot - Tasogare" eine ebenso anrührende Romanze wie eine bizarre Komödie. In seiner Heimat gilt er als einer der "sieben Glücksgötter" des Pinkfilms.
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Der 65-jährige Stuckateur Funakichi (Taga Masaru) hat seine Frau nach längerer Krankheit im Krankenhaus verloren. Doch der Verlust und auch das Alter lassen ihn keineswegs Trübsal blasen. Obwohl im Rentenalter, lässt er sich nicht beirren und pflegt eine Liebschaft mit der knackigen Bedienung in einer Nachtbar.
Auch sonst lässt der Schürzenjäger nichts anbrennen, flirtet mit Frauen im Supermarkt und schaut sich, zusammen mit seinen ebenfalls betagten Kumpels die barbusigen Schönheiten in einem Striptease-Laden an oder spielt auch schon mal Voyeur beim Liebesspiel eines frischgebackenen Ehepaars.
Bei einer Wiedersehensfeier seiner früheren Schulklasse an der Highschool sinnt er sich mit Schulfeunden von einst über die vergangenen Zeiten nach, sie schwelgen in Erinnerungen, als sie als Heranwachsende ihre Libido entdeckten. Dann entdeckt Funakichi Kazuko (Namikibashi Yasuko), die verspätet auf dem Treffen erscheint.
Sie war seinerzeit sein Schwarm während der Mittelstufe, auch jetzt sieht sie verführerisch aus in ihrem eleganten Kimono. Und Funakichi scheint es, als sei sie auch heute noch außerhalb seiner Reichweite. Etwas linkisch beginnt er ein Gespräch mit Kazuko und erfährt, dass auch sie gerade ihren Partner verloren hat. Ihr Sohn besteht darauf, dass sie mit ihm und dessen Frau zusammen nach Tokio umzieht.
Zwischen Funakichi und Kazuko funkt es bald, sie gibt ihm ihre Handynummer, und bald landen die geilen Greise zusammen im Hotelzimmer. Allerdings ist Kazuko zunächst etwas gehemmt und hat Zweifel, ob sich Sex in ihrem Alter noch geziemt - oder ob man es nicht lieber beim Kuscheln belassen sollte. Funakichi allerdings ist ernsthaft verliebt und will mehr...
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Film-Inhalt |
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Alter schützt vor Torheit nicht |
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Hintergrund | |
Kazuko (Namikibashi Yasuko) und Funakichi (Taga Masaru) | |
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Der Pinkfilm ist einzigartig für Japan und hat in anderen Kulturen keine vergleichbare Entsprechung. Er hat seine Ursprünge in den 1960er Jahren - der japanische Journalist Minoru Murai hatte 1963 den Begriff "Pinku Eiga" für diese Art von Filmen geprägt.
Dieses Genre lässt sich als eine Mischung aus Softporno und Arthauskino charakterisieren. Typisch ist meist eine Länge von um die 60 Minuten. Das Budget solcher Filme ist knapp bis gar nicht vorhanden, die Drehzeit beträgt nicht mehr als ein paar Tage, und eine Rahmenhandlung von divergierenden Qualitäten verbindet die fürs westliche Verständnis meist harmlosen Sexszenen.
Viele später berühmte Filmemacher haben mit einem Pinkfilm ihre ersten Fingerübungen gemacht. Dazu gehören etwa Kiyoshi Kurosawa, Ryū Murakami oder auch Nagisa Oshima, der mit dem Werk "Im Reich der Sinne" für internationale Furore sorgte.
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Bild-Gallerie |
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Zweiter Frühling im Hotelzimmer | |
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Regie: Shinji Imaoka
Buch: Akira Taniguchi
Kamera: Eiichi Sakuma
Schnitt: Shôji Sakai
Produktion: Kazuto Morita, Nakato Kinukawa, Ichirô Usui
Musik: Bito
Darsteller: Masaru Taga, Yasuko Namikibashi, Kyoko Hayami, Kenji Yoshioka, Kanako Kotani, Yoshiharu Fukuda, Kuniichi Takami, Yasuko Minamibashi
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