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Stolperstein - Stumbling Stone

Deutschland, 2008
Dokumentation, 76 Minuten



Kino-Start:
06.11.2008

Regie:
Dörte Franke

Stolperstein - Stumbling Stone
Plakat
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit der Erinnerung an den Holocaust umzugehen. In immer mehr Städten und Gemeinden wird sie buchstäblich mit Füßen getreten. In ihrem Dokumentarfilm "Stolperstein" stellt Dörte Franke ein Projekt und dessen Initiator vor, das als Vergangenheitsbewältigung durchaus umstritten ist.

Das Holocaust-Mahnmal in Berlin hatte über einen langen Zeitraum kontroverse Debatten in Politik, Medien und Öffentlichkeit ausgelöst, und auch nach der Installation der Betonklötze 2004 ist die Kritik nicht verstummt. Ist dieses Denkmal mit weit über einem Hektar schon ziemlich ausgedehnt, so gibt es ein weniger prominentes Projekt, das ungleich weitläufiger ist.

Es besteht ebenfalls aus Betonsteinen, die allerdings mit zehn Zentimetern Kantenlänge ein deutlich bescheideneres Ausmaß haben. Dafür sind diese über ein Gebiet verteilt, das neben Deuschland und Österreich auch Holland, Ungarn und Tschechien umfasst. Und währen das Berliner Mahnmal 2711 Quader enthält, ist das Mahnmal "Stolpersteine" im fünfstelligen Bereich angelangt.

Die Idee, individuelle Steine für einzelne Opfer des Naziterrors im Boden zwischen Pflastersteinen von Gehwegen einzulassen, stammt von dem Berliner Künstler Gunter Demnig, den Dörte Franke in den Mittelpunkt ihrer Dokumentation gestellt hat. Sie begleitet ihn auf seinen Reisen, beobachtet ihn bei seinen Gesprächen mit Angehörigen, Spendern und anderen, die sich für das Projekt einsetzen.

Doch die Bemühungen Demnings treffen auch auf Widerstand von verschiedenen Seiten. Nicht nur Neonazis zählen zu den Gegnern des Projekts, auch von Seiten der Jüdischen Gemeinde stößt er auf Ablehnung, und manche Gemeinde hat gar untersagt, dass auf ihrem Gebiet Stolpersteine installiert werden.

So wollte Peter Jordan, ein Überlebender des Holocaust, der mittlerweile in England wohnt, zum Gedenken an seine Eltern vor deren Haus in München einen Stoplerstein einsetzen. Doch diese Absicht scheiterte an dem Protest von Charlotte Knobloch vom Zentralrat der Juden und der Anweisung des Münchner Bürgermeisters Christian Ude, der die Stolpersteine wieder entfernen ließ.

Doch von derartigen Schwierigkeiten lässt sich Demning nicht von dem selbstgewählten Lebenswerk abhalten. Seine Absicht ist es, vergessene Vitae wieder ins Bewusstsein der Menschen zu bringen und die Erinnerung nicht zwischen den Seiten von Geschichtsbüchern verstauben zu lassen.

Film-Inhalt  

Die Erinnerung wird aufpoliert
Die Erinnerung wird aufpoliert

  Hintergrund

Drei Fürstreiterinnen für die Stolpersteine
Drei Fürstreiterinnen für die Stolpersteine

Der 27. Oktober 1947 in Berlin geborene Gunter Demnig hatte im Jahr 2000 die ersten Stolpersteine verlegt. Das Prinzip ist es, vor dem letzten selbstgewählten Wohnsitz der Opfer von Naziopfern bündig in den Bürgersteig einzubetten. In die auf der Oberseite eingelassenen Messingplatten werden Name, Geburtsjahr, Ort und Jahr der Deportation und der Ermordung eingraviert.

Demnig hatte von Beginn an den Anspruch, neben den Juden auch Opfer aus anderen Gruppen einzubeziehen, darunter politisch Verfolgte, Zigeuner, Homosexuelle, Zeugen Jehovas und Euthanasieopfer. Bis 2008 waren es über 15.000 persönliche Mahnmale, die in über dreihundert Städten und Gemeinden an die Vergangenheit erinnern.

Die Anregung zu ihrer Dokumentation erhielt Dörte Franke von ihrer Mutter Ute Franke, die sich schon früh als Koordinatorin für das Stolperstein-Projekt eingesetzt hatte. Für sein Engagement hat Gunter Demnig etliche Auszeichnungen erhalten, darunter auch den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.

Zur Grossansicht bitte auf das jeweilige Bild klicken:

Bild-Gallerie  

Gedenksteine für zwei Nazi-Opfer
Gedenksteine für zwei Nazi-Opfer

  Stab und Besetzung

Gunter Demnig ist der Protagonist
Gunter Demnig ist der Protagonist
Regie:
Dörte Franke

Buch:
Dörte Franke

Kamera:
Börres Weiffenbach

Schnitt:
Jana Teuchert

Produktion:
Andrea Ufer

Musik:
Andreas Hornschuh, Matthias Hornschuh

Darsteller:
Gunter Demnig, Uta Franke, Peter Jordan, Dorothy Jordan

Zeitgleich mit dem Film "Stolperstein - Stumbling Stone" in der Regie von Dörte Franke liefen am 06.11.2008 in Deutschland im Kino auch die folgenden Spielfilme an:

Waltz with Bashir
Animation, Israel, Deutschland, 2008


The Chaser
Action-Thriller, Südkorea, 2008


Rumba
Komödie, Frankreich, Belgien, 2008


James Bond 007: Ein Quantum Trost
Action-Thriller, USA, 2008


Gerdas Schweigen
Dokumentation, Deutschland, USA, Polen, 2008


Die Tränen meiner Mutter
Drama, Deutschland, Argentinien, 2008

Ebenfalls im Kino  



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