Die Behauptung der Presseabteilung, Staub sei das kleinste Objekt, von dem ein Film handeln könne, zeugt von wenig Phantasie - Bakterien und Viren, DNS, Atome und Moleküle sind nur einige, die das widerlegen. Allerdings fällt es schwer sich vorzustellen, wie Staub im Gegensatz zu letztgenannten das Interesse des Zuschauers wecken könne.
Den Versuch macht Hartmut Bitomsky, indem er die winzigen Partikel aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Den Anfang macht die putzwütige Hausfrau, die gegen den lästigen Staub einen Sysiphuskampf führt, der doch immer wiederkehrt. Doch auch an anderen Orten ist dieses unterschiedlich zusammengesetzte Gemenge kleinster Teilchen nicht gern gesehen.
Der Film verfolgt den Weg des Staubes von den vielfältigen Quelle an, wo er entsteht: Fabrikschlote, Hautschuppen, Steinbrüche, Braunkohle-Tagebau oder der Einriss von Gebäuden. Auch die Auswirkungen auf die Gesundheit werden angesprochen, ebenso wie die im Wortsinne universelle Existenz des Staubes, der auch im Weltall einen großen Anteil an der Materie hat.
Weitere Aspekte des Themas sind beispielsweise die politisch aktuellen Probleme des Feinstaubes, aber auch exotische Fragestellungen wie etwa Emissionen von Uran-Kern-Monition der US-Armee. Nicht nur im Haus stört Staub den ästhetischen und hygienischen Eindruck, dieser Stoff ist auch in Kunstgalerien höchst ungern gesehen. Aber auch in Chipfabriken, wo mit aufwendigen Filteranlagen Reinstraumbedingungen geschaffen werden, in denen die wenigen Menschen hermetisch vermummt arbeiten müssen.
Zu Wort kommen dabei Experten aus Botanik, Meteorologie, Astronomie und der Kunst. Dabei erhebt dieser Dokumentatfilm nicht den Anspruch wissenschaftlicher Kompetenz, sondern die Filmemacher suchen einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem auch philosophische, soziale und kulturelle Betrachtungen eine Rolle spielen.