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Der Rote Baron
Deutschland, 2008 Drama, 120 Minuten, FSK: 12
Kino-Start: 10.04.2008
Regie: Nikolai Müllerschön
Darsteller: Matthias Schweighöfer (Baron Manfred von Richthofen), Til Schweiger (Werner Voss), Lena Headey (Käte), Joseph Fiennes (Captain Roy Brown), Volker Bruch (Lothar von Richthofen), Maxim Mehmet (Leutnant Sternberg), Steffen Schroeder (Leutnant Bodenschatz), Hanno Koffler (Leutnant Lehmann), Tino Mewes (Leutnant Wolff)
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Seit 1945 tut man sich in Deutschland schwer, jemanden für herausragende soldatische Leistungen als "Held" zu bezeichnen. Für seine Zeitgenossen war Manfred von Richthofen zweifellos ein solcher Held, dem auch von seinen Feinden höchster Respekt gezollt wurde. In seinem Spielfilmdebüt "Der Rote Baron" hat Nikolai Müllerschön das kurze Leben des deutchen Kampfpiloten im ersten Weltkrieg verfilmt. |
Europa im Jahre 1916: Es tobt der erste Weltkrieg. Stellungsschlachten, Massensterben und Giftgasangriffe sind an der Tagesordnung.
Damit verglichen, ist der Luftkrieg aus Sicht der Piloten "sauber" und "ehrenhaft". Und so betrachtet auch der 24-jährige Kampfpilot Freiherr Manfred von Richthofen (Matthias Schweighöfer) Luftkämpfe eher als sportliche Herausforderung.
Aufgrund der provokanten roten Bemalung seiner Fokker DR I erhält Manfred von Richthofen den Beinamen "Der rote Baron", der ihn auf der ganzen Welt berühmt macht.
Richthofen hat Erfolg. Bald schon hat er mehr Abschüsse zu verzeichnen als irgendein anderer deutscher oder alliierter Pilot. Von Generalfeldmarschall Hindenburg (Josef Vinklár) und Kaiser Wilhelm II (Ladislav Frej) wird er persönlich belobigt.
Während ihn die Oberste Heeresleitung, der andere Kriegserfolge zusehends ausbleiben, mehr und mehr zu Propagandazwecken missbraucht, lernt der junge Flieger die schreckliche Realität des Krieges kennen: Als von Richthofen sich in die attraktive und resolute Krankenschwester Käte (Lena Headley) verliebt, öffnet sie ihm die Augen dafür, dass Krieg alles andere als ein Spiel ist.
Nach und nach wird Rittmeister Manfred von Richthofen sich seiner propagandistischen Funktion in einem sinnlosen und grausamen Krieg gewahr.
Dennoch - und trotz des Verlusts vieler Kameraden - kann von Richthofen sich nicht endgültig von der Fliegerei abwenden. Während er zum lebenden Mythos wird, könnte jedes Duell in der Luft für ihn das letzte sein. Und dieses letzte Duell kommt am 21. April 1918 für den dann 26 Jahre alten Rittmeiter Manfred von Richthofen...
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Film-Inhalt |
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Luftschlacht über Frankreich |
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Hintergrund | |
An der Westfront | |
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"Der Rote Baron" ist der erste abendfüllende Spielfilm in der Regie von Nikolai Müllerschön, der auch das Drehbuch schrieb und an der Produktion beteiligt ist.
Dennoch ist Müllerschön alles andere als ein Neuling in dem Geschäft: Der 1958 in Stuttgart geborene Filmemacher, dessen zweites Zuhause das kalifornische Venice ist, schrieb in der Vergangenheit die Drehbücher und übernahm die Regiearbeit für diverse TV-Produktionen, hauptsächlich im Krimi- und Thriller-Genre. So zeichnete er in den Jahren 2002 und 2003 zum Beispiel für drei Folgen aus der beliebten Serie "Die Verbrechen des Professor Capellari" verantwortlich.
Gedreht wurde die 18 Millionen Euro teure Produktion vorwiegend in der Gegend von Prag. Die ursprüngliche Idee, den Film in Hollywood entstehen zu lassen, hatten die hier ausführenden Warner-Studios wieder verworfen, nachdem die Kalkulation ergab, dass dies gut und gerne doppelt so hohe Produktionskosten nach sich gezogen hätte.
Um die Luftschlachten in Nahaufnahmen möglichst realistisch wirken zu lassen, wurden 23 Modelle der Flugzeuge aus dem Ersten Weltkrieg nachgebaut, die auch als Requisiten auf den Flugfeldern zum Einsatz kamen. Die Flugzeuge wurden eigens für den Film in den Barandov-Studios in Prag detailgetreu nachgebaut.
Die Nachbauten hatten allerdings einen kleinen "Schönheitsfehler": Sie konnten nicht fliegen. Das erledigte der Computer in der Postproduktion. Auf diesem Weg fanden dann auch über 500 weitere, computergenerierte Flugzeuge den Weg in den virtuellen Himmel.
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In "Der Rote Baron" nimmt es Drehbuchautor und Regisseur Nikolai Müllerschön mit der historischen Wahrheit nicht immer ganz genau.
So ist von einer Liebesbeziehung zwischen dem am 2. Mai 1892 in Breslau geborenen Richthofen und einer Krankenschwester nichts bekannt.
Auch bezüglich Richthofens Tod gibt es Differenzen: Am Vormittag des 21. April 1918 wurde Richthofen über Morlancourt nahe der Somme in einen Luftkampf mit zwei britischen Flugzeugen verwickelt und geriet gleichzeitig unter Feuer australischer Einheiten am Boden. Richthofens Abschuss wurde von der Royal Airforce zwar damals offiziell dem kanadischen Piloten Roy Brown zugeschrieben, woran sich der Film auch hält, Historiker sind sich jedoch einig, dass Richthofen durch einen vom Boden abgefeuerten Schuss starb.
Richthofen wurde am nächsten Tag von alliierten Soldaten mit vollen militärischen Ehren in Bertangles bei Amiens beigesetzt - eine auch zu dieser Zeit völlig unübliche Prozedur, die zeigt, welch hohen Respekt auch seine Feinde vor ihm hatten.
Seine Einheit erfuhr am nächsten Tag von seinem Tode. Ein britisches Jagdflugzeug warf über seiner Basis eine Botschaft mit dem folgenden Wortlaut ab: "An das deutsche Fliegerkorps. Rittmeister Baron Manfred von Richthofen wurde am 21. April 1918 in einem Luftkampf getötet. Er wurde mit allen militärischen Ehren begraben."
Richthofen hatte bis zu seinem Tode 83 Luftsiege errungen.
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Der historische Manfred von Richthofen | |
Der Rote Baron | |
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"The Missing Man" | |
Kampfpause | |
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"The Missing Man", also etwa "der fehlende Mann", ist eine Flugformation, die weltweit anlässlich Trauerfeiern für gefallene oder verstorbene Kampfflieger, aber auch zivile Piloten oder Astronauten geflogen wird.
Dabei fliegt eine Flugzeugstaffel in niedriger Flughöhe in geschlosser Formation auf die Beerdigungsstätte zu, wobei kurz vor Erreichen des offenen Grabes eine Maschine aus der Formation ausbricht und steil nach oben zieht.
Bei der Royal Airforce ist dieser letzte Fliegergruß seit 1935 üblich, bei der Amerikanischen Luftwaffe seit dem Vietnamkrieg.
Zum ersten Mal geflogen aber wurde "The Missing Man" zu Ehren von Manfred von Richthofen von englischen Jagdfliegern über seiner Abschussstelle am 22. April 1918.
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Bild-Gallerie |
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Über den Wolken... | |
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Stab und Besetzung |
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Den Feind im Nacken | |
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Regie: Nikolai Müllerschön
Buch: Nikolai Müllerschön
Kamera: Klaus Merkel
Schnitt: Emmelie Mansee
Produktion: Nikolai Müllerschön, Roland Pellegrino, Thomas Reisser, Dan Maag
Musik: Stefan Hansen, Dirk Reichardt
Kostueme: Gudrun Schretzmeier
Maske: Ivo Strangmüller, Linda Eisenhamerova
Darsteller: Matthias Schweighöfer, Til Schweiger, Lena Headey, Joseph Fiennes, Volker Bruch, Maxim Mehmet, Steffen Schroeder, Hanno Koffler, Tino Mewes, Ralph Misske, Axel Prahl, Gitta Schweighöfer, Jan Vlasák, Luise Bähr, Brian Caspe, Karsten Kaie, Filip Moravec, Vlasta Svátková, Jan Unger, Eddie Wren
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Zeitgleich mit dem Film "Der Rote Baron" in der Regie von Nikolai Müllerschön liefen am 10.04.2008 in Deutschland im Kino auch die folgenden Spielfilme an: Up! Up! To the Sky! Komödie, Deutschland, 2008
Tödliche Entscheidung Thriller, USA, 2007
Outsourced - Auf Umwegen Zum Glück Komödie, USA, 2006
Mr. Shi und der Gesang der Zikaden Drama, USA, 2007
21 Drama, USA, 2008
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