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Meine Mutter, mein Bruder und ich
Deutschland, Armenien, 2008 Drama, 90 Minuten
Kino-Start: 01.05.2008
Regie: Nuran Calis
Darsteller: Erhan Emre (Areg), Lida Zakaryan (Maria), Kurt Ipekkaya (Garnik), Mira Bartuschek (Lily), Corinna Harfouch (Susanne), Erkan Maria Moosleitner (Sargis)
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Die Frage "Was und wo ist Heimat?" stellt Regisseur und Drehbuchautor Nuran Calis in seinem Spielfilmdebüt "Meine Mutter, mein Bruder und ich". Der in Deutschland geborene Theater- und Filmemacher mit jüdischen, armenischen und türkischen Wurzeln erzählt die Geschichte einer armenischen Familie, die auf dem Weg zwischen Vergangenheit und Gegenwart einen ganz eigenen Weg geht.
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Der 23-jährige Areg (Erhan Emre) lebt seit mehr als zehn Jahren in Deutschland. Das Licht der Welt erblickte er in Armenien, doch längst spricht er fließend Deutsch, studiert mit einer Ausnahmegenehmigung in München Jura, und seine attraktive Freundin Lily (Mira Bartuschek) kommt ebenfalls aus Deutschland.
Aregs Mutter Maria (Lida Zakaryan) wohnt mit dem jüngeren Sohn Garnik (Kurt Ipekkaya) in einem Regensburger Asylbewerberheim, weil noch immer nicht über ihre Einbürgerung beschieden worden ist. Sie würde am liebsten in ihre Heimat zurückkehren, hängt noch an ihren armenischen Wurzeln und versucht diese ihrem Ältesten nahezubringen.
Sie weigert sich, Deutsch zu lernen, bekocht Areg jedesmal, wenn er sie besucht, mit einem armenischen Mahl und drängt ihn dazu, eine armenische Braut zu heiraten. Ihr Mann ist vor kurzem verstorben, und ihr zuliebe lässt Areg extra aus Armenien einen Grabstein herbeischaffen, läuft damit aber bei der Friedhofsverwaltung auf.
In Garnik hat Maria einen Verbündeten, denn der ist zwar ein Musterschüler, interessiert sich aber sehr für das Land seiner Ahnen. Er will unbedingt dorthin, denn von einem armenischen Geistlichen hat er von einem Goldschatz erfahren, der im Heimatdorf seiner Familie verborgen sein soll.
Sein älterer Bruder hingegen hat einen ganz anderen Herzenswunsch: Er würde am liebsten als Filmregisseur ganz groß rauskommen, unterstützt von Filmproduzentin Susanne (Corinna Harfouch). Doch einstweilen hat er andere Sorgen: Die Diabetes seiner Mutter hat sich verschlimmert, und so zieht er nach Regensburg. Während sie im Krankenhaus liegt, vertritt er sie mit Garnik als Putzhilfe.
Somit sind die Ziele der beiden Brüder zunächst einmal in weite Ferne gerückt. Zusammen mit Verwandten aus Armenien wird für Maria eine Oscar-Feier inszeniert. Als die Asylanträge endlich genehmigt werden, scheint einer gemeinsamen Reise nach Armenien nichts mehr im Wege zu stehen...
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Film-Inhalt |
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Areg (Erhan Emre) und Cousin Sargis (Erkan Maria Moosleitner) |
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Hintergrund | |
Garnik (Kurt Ipekkaya) träumt von einem Goldschatz | |
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Der Regisseur und Drehbuchautor Nuran Calis wurde 1976 in Bielefeld geboren. Seine Eltern sind armenischer Abstammung und kommen ursprünglich aus der Türkei. Seine berufliche Laufbahn begann er als Türsteher vor einem Szeneclub. Durch seine erste Freundin wurde er dem Theater nähergebracht.
Nach dem Zivildienst zog Calis nach München und absolvierte ein Praktikum am Staatstheater. Auf Anregung eines dortigen Regisseurs bewarb er sich an der Otto-Falkenberg-Schule und wurde 1996 im Fach Regie angenommen. Während des Studiums, das er 2000 abschloss, assistierte er an den Münchner Kammerspielen und am Schauspielhaus Zürich.
Danach nahm er einige Rollen in TV-Produktionen an, darunter die Serie "Polizeiruf 110", und drehte einige Videoclips für Hip-Hop-Bands. Seine Karriere als Theaterregisseur und Dramatiker wurde bereits mit Preisen bedacht, so mit dem Nestroy-Theaterpreises in der Kategorie Bester Nachwuchs für seine Inszenierung von Schillers "Die Räuber" am Volkstheater in Wien.
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Bild-Gallerie |
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Susanne (Corinna Harfouch) ermutigt Areg | |
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Stab und Besetzung |
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Die Familie beim Tischgebet | |
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Regie: Nuran Calis
Buch: Nuran Calis
Kamera: Helmut Pirnat
Schnitt: Nikola Gehrke
Produktion: Dieter Ulrich Aselmann
Musik: Martin Kälberer
Kostueme: Walter Schwarzmeier
Maske: Verena Weißert
Darsteller: Erhan Emre, Mira Bartuschek, Corinna Harfouch, Erkan Maria Moosleitner, Peter Fitz, Hans Kremer, Stefan Hunstein, Lida Zakaryan, Alan Truong, Kurt Ipekkaya, Kai Reinke
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Zeitgleich mit dem Film "Meine Mutter, mein Bruder und ich" in der Regie von Nuran Calis liefen am 01.05.2008 in Deutschland im Kino auch die folgenden Spielfilme an: Was am Ende zählt Drama, Deutschland, 2007
Urmel voll in Fahrt Animation, Deutschland, 2008
Raubritter - Die Geschichte von Ekkelins Knecht Historiendrama, Deutschland, 2008
Memory Books Dokumentation, Deutschland, 2008
Iron Man Sci-Fi-Action, USA, 2007
Glue Drama, Argentinien, 2006
Eine Hochzeit und andere Kuriositäten Komödie, Polen, 2004
Blind Wedding Komödie, USA, 2008
1. Mai - Helden bei der Arbeit Komödie, Deutschland, 2008
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