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Wächter der Wüste
England, Südafrika, 2008 Tier-Dokumentation, 85 Minuten, FSK: 0
Originaltitel: Meerkats
Kino-Start: 20.11.2008
Regie: James Honeyborne
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Unzählige Tierarten waren schon der Mittelpunkt von zahllosen Tierdokumentationen. Bei "Wächter der Wüste" sind die geselligen Erdmännchen die Helden. In der englischen Originalfassung ist der kurz nach Drehende verstorbene Filmstar Paul Newman der Sprecher, in der deutschen Fassung übernimmt diese Aufgabe Rufus Beck.
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Es sind etliche Eigenschaften, die beim Menschen das Interesse gegenüber den Erdmännchen weckt. Das putzige Aussehen mit großen Augen, die aufrechte Haltung, ihr ausgeprägtes Sozialverhalten und die Neugier gegenüber ihrer Umgebung etwa, die diese Mangustenart zeigt.
Heimisch sind diese Tiere im südlichen Afrika, und der britische Dokufilmer James Honeyborne hat sich in die südafrikanische Kalahari-Wüste begeben, um die Erdmännchen in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten, in einer Gegend von einer erhabenen Schönheit.
Dabei leben diese Kreaturen in einer Region, die eigentlich von großen Tieren beherrscht wird: Auch Löwen, Nilpferde und Giraffen haben hier ihre Heimat. Deshalb gibt es für ein junges Erdmännchen viele Abenteuer zu bestehen. Ihren winzigen Protagonisten hat das Filmteam "Kolo" genannt.
So kann es Kolo bei seinen Erkundungen passieren, dass in einem Erdloch ein ärgerlicher Dachs den vorwitzigen Eindringling vertreibt. Spannend wird es auch, wenn das unerfahrene Tier sich mit einer ausgewachsenen Kobra anlegt. Und so gemein der Gegner ist, so schnell lernt es, dass man als Erdmännchen nur in der Gemeinschaft wirklich stark ist. Und wenn gar ein Adler aus der Luft ihr Junges angreift, ist zur Rettung auch die Mutter des Kleinen schnell zur Stelle.
So erfährt der Zuschauer vieles über die Lebensweise dieser Tiere, Wie sich die Erdmännchen in ihrer Umwelt behaupten, wie sie ihre Familie und ihre starken Sozialverbände organisieren. Dabei hilft der Filmcrew moderne Technik, etwa Tele-Aufnahmen vom Hubschrauber aus oder eine Infrarot-Kamera, um die Tiere ungestört in ihrem Bau beobachten zu können.
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Film-Inhalt |
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Kolo mit seiner Familie |
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Hintergrund | |
Skorpione sind eine leckere Beute | |
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Nach dem für einen Dokumentarfilm überwältigenden Erfolg von "Die Reise der Pinguine" ("La Marche de l'empereur", 2005), der weltweit über hundert Millionen Dollar einspielte und 2006 mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, entschloss sich Produzent Joe Oppenheimer von BBC Films, die schon länger gärende Idee zu einem solchen Projekt in die Tat umzusetzen.
Bei der Suche nach einem ähnlich putzigen Sympathieträger, der ebenfalls den aufrechten Gang beherrscht, kam er schließlich auf die Erdmännchen. "Ich fragte mich, warum wir uns so unwillkürlich mit den Pinguinen identifizieren, und warum sie uns so anmachen", erinnert er sich. "Mir wurde klar, dass wir sie lustig und süß finden, weil sie auf ihren Hinterbeinen laufen, was im Tierreich recht selten vorkommt - und dadurch aussehen wie kleine Menschen."
Da bei der geringen Körpergröße die Kameraleute ihren Objekten nahe auf die Pelle rücken mussten, mussten sie die Erdmännchen vor den Dreharbeiten an die Menschen und ihr Equipment gewöhnen. Daher wurden in der Nähe ihrer Bauten und Tränken im Wüstenreservat Tswalu Kamera-Attrappen aufgestellt. Nach einigen Wochen nahmen die ursprünglich wilden Tiere sie nicht mehr als fremde Gegenstände wahr und liefen wie selbstverständlich um die Stative herum.
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Erdmännchen sind Schleichkatzen aus der Familie der Mangusten, die wiederum zu den Katzenartigen gehören. Vom lateinischen Gattungsnamen "Suricata" leitet sich auch die teils bräuchliche Bezeichung "Surikate" ab. In Afrikaans, die südafrikanische Sprache holländischen Ursprungs, heißen die Tiere "Meerkats", was vom Englischen übernommen wurde.
Zoologisch sind sie allerdings nicht mit Meerkatzen verwandt, die zu den Primaten gehören. Erdmännchen sind im südlichen Afrika heimisch und leben in Kolonien von bis zu dreißig Exemplaren, die sich meist aus mehreren Familien bilden. Diese sozialen Verbände sind hierarchisch und arbeitsteilig organisiert. So gibt es oft ein dominantes Pärchen, das der Kolonie vorsteht und den meisten Nachwuchs hervorbringt. Verschiedene Exemplare haben bestimmte Aufgaben wie die Nahrungssuche, die Bewachung oder der Erhalt der Höhlen.
Die Kolonien leben in einem gemeinsamen unterirdischen Bau, die sie oftmals von Erdhörnchen übernehmen und erweitern. Die Eingänge werden von einzelnen Individuen bewacht, bei Gefahr geben sie zur Warnung der Artgenossen ein Bellen von sich, und je nach Feind flüchten sich diese in den Bau, können sich ihrem Gegner allerdings auch gemeinsam entschlossen entgegenstellen.
Ausgewachsene Erdmännchen erreichen eine Rumpflänge von etwa dreißig Zentimetern, der Schwanz ist etwas kürzer. Sie ernähren sich vorwiegend von Insekten und Spinnen, doch auch kleine Säuger, Reptilien, Vögel und deren Eier stehen auf dem Speiseplan. Beim Beutefang werden die jungen Erdmännchen von ihren Eltern oder erfahrenen Artgenossen mit wachsendem Schwierigkeitsgrad unterrichtet.
Erdmännchen sind tagaktiv und suchen ihre Bauten nur zum Schlafen oder zum Schutz vor Feinden auf. Da sich die Tiere leicht zähmen lassen und sehr gelehrig sind, werden sie in Südafrika von vielen Farmern bei der Mäusebekämpfung eingesetzt.
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Die Protagonisten | |
Ein Baum bietet Schatten in der Wüstensonne | |
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Bild-Gallerie |
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Kräftemessen mit dem Bruder | |
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Stab und Besetzung |
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Gewitterstimmung in der Kalahari | |
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Regie: James Honeyborne
Buch: Alexander McCall Smith
Kamera: Barrie Britton, Mark Payne Gill
Schnitt: Justin Krish
Produktion: Joe Oppenheimer, Trevor Ingman, Bob Weinstein, Harvey Weinstein
Musik: Sarah Class
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Zeitgleich mit dem Film "Wächter der Wüste" in der Regie von James Honeyborne liefen am 20.11.2008 in Deutschland im Kino auch die folgenden Spielfilme an: Wiedersehen mit Brideshead Liebesdrama, England, 2008
The Strangers Horrorthriller, USA, 2008
Der Mann, der niemals lebte Action-Thriller, USA, 2008
Das beinahe unspektakuläre Liebesleben von Ethan Green Gay-komödie, USA, 2006
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