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Kinski - Jesus Christus Erlöser

Deutschland, 2008
Dokumentation, 84 Minuten

Originaltitel:
Kinski - Jesus Christus Erlöser

Kino-Start:
15.05.2008

Regie:
Peter Geyer

Darsteller:
Klaus Kinski
Kinski - Jesus Christus Erlöser
Plakat
Zeit seines Wirkens war der 1991 verstorbene Schauspieler Klaus Kinski beim Publikum ebenso wie bei Kollegen umstritten. Geniale schauspielerische Leistungen, aber auch Skandale, Wutausbrüche und wüste Beschimpfungen seines Publikums waren sein Markenzeichen. Der Filmemacher Peter Geyer hat in seiner Dokumentation "Kinski - Jesus Christus Erlöser" einen Skandalabend aus dem Jahre 1971 anhand von Archivmaterial aufgearbeitet.

Der Abend des 20. November 1971: In der Berliner Deutschlandhalle haben sich rund viertausend neugierige Menschen versammelt, um eine Rezitation von Klaus Kinski zu hören. Mehrere Kameras sind vor Ort. Tonbandgeräte laufen. Die Aufführung soll aufgezeichnet werden.

"Jesus Christus - Erlöser" ist der Titel der rund dreißig Textseiten, die Kinski selbst niedergeschrieben hat. Es ist im weitesten Sinne eine Predigt.

Aber das Publikum will keine Predigten mehr hören. Es will eigentlich überhaupt nicht zuhören, es will mitdiskutieren; es will Auseinandersetzungen der Straße der späten 1960er Jahre auch in die Theatersäle tragen.

Bereits nach wenigen Minuten kommt es zu den ersten Zwischenrufen. Mehrfach muss Kinski seinen Vortrag unterbrechen. Schließlich holt er einige Zuschauer hoch auf die Bühne und überlässt ihnen das Mikrophon.

Aber lange kann sich Kinski, der für seine tobsuchtsartigen Wutanfälle bekannt ist, nicht zurückhalten. Es folgen gegenseitige übelste Beschimpfungen und schließlich tumultartige Auseinandersetzungen, die nur noch durch die Polizei beendet werden können.

Erst als der Saal bis auf einige wenige unermüdliche Zuschauer und Zuhörer geräumt ist, kommt Kinski dann schließlich doch noch zu Wort...

Film-Inhalt  

Klaus Kinski in der Berliner Deutschlandhalle 
<br>(c) Salzgeber
Klaus Kinski in der Berliner Deutschlandhalle
(c) Salzgeber

  Hintergrund

Der Vortrag beginnt ruhig
<br>(c) Salzgeber
Der Vortrag beginnt ruhig
(c) Salzgeber

37 Jahre nach den damaligen Ereignissen hat der Filmemacher Peter Geyer die Bild- und Tonaufzeichnungen des Abends - viele davon waren bis dato unveröffentlicht - neu gesichtet und neu geschnitten.

Geyer, der über eine Auktion von Gegenständen aus dem Nachlass Kinski Kontakt zu dessen in Amerika lebenden Erben bekam, die in Deutschland keine Verwetungsinteressenten für zahlreiche Materialien finden konnten, erinnert sich:

"Ich bot meine Hilfe an, und ein halbes Jahr später erreichte mich ein Päckchen mit 16mm-Filmrollen und Tonbandspulen. Minhoi [Kinskis Witwe - Anm der Red.] erzählte mir die lange Geschichte von einer Offenbarung und deren vermeintlichem Eid; von einem Abend, der öffentlich als Scheitern begriffen wurde und Klaus Kinski dennoch selig in die Berliner Nacht entließ. Von einer Hundertschaft, in deren Mitte er zu fortgeschrittener Stunde endlich doch noch sein ganzes Evangelium verbreiten durfte, die ihm an den Lippen hing wie niemand je zuvor.

Von Kinskis nachträglicher Obsession mit seinem 'wichtigsten Vortrag' und den von ihm veranlassten Aufnahmen, die er immer wieder in Studios schleppte, um Standphotos für Bildbände oder Plattencover von der Leinwand zu photographieren.

Und von seiner Antwort, als Minhoi ihn schließlich einmal fragte, warum er das Filmmaterial nicht editiere:'Wenn ich das täte, würde das Pack mir nur nachsagen, dass ich ein schlechter Verlierer sei. Solange ich lebe und nicht irgendwelche beschissenen Lifetime Achievement Awards küsse, würden die mich nur noch mal ans Kreuz schlagen. Das musst du nach meinem Tod versuchen, dann werden sie mich endlich vermissen.'"

Zur Grossansicht bitte auf das jeweilige Bild klicken:

Bild-Gallerie  

Kinski nachdenklich
<br>(c) Salzgeber
Kinski nachdenklich
(c) Salzgeber

  Stab und Besetzung

Die Polizei muss eingreifen<br>(c) Salzgeber
Die Polizei muss eingreifen
(c) Salzgeber
Regie:
Peter Geyer

Buch:
Peter Geyer

Schnitt:
Konrad Bohley, Michael Dreher, Peter Geyer

Produktion:
Peter Geyer

Darsteller:
Klaus Kinski

Zeitgleich mit dem Film "Kinski - Jesus Christus Erlöser" in der Regie von Peter Geyer liefen am 15.05.2008 in Deutschland im Kino auch die folgenden Spielfilme an:

Verliebt in die Braut
Komödie, USA, 2008


Shutter - Sie sehen dich
Horror-Thriller, USA, 2008


Paranoid Park
Teenager-Drama, USA, 2007


Mein Bruder ist ein Einzelkind
Komödie, Italien, 2007


Es geht um alles
Sport-Dokumentation, Deutschland, 2008


Ein Mann für alle Unfälle
Komödie, USA, 2008


Brügge sehen .. und sterben?
Komödie, England, Belgien, 2008


Brave Story
Anime, Japan, 2006

Ebenfalls im Kino  



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