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Keller - Teenage Wasteland
Österreich, Deutschland, Italien, 2008 Jugenddrama, 95 Minuten, FSK: 16
Kino-Start: 06.03.2008
Regie: Eva Urthaler
Darsteller: Ludwig Trepte (Paul), Sergej Moya (Sebastian), Elisabetta Rocchetti (Sonja), Georg Friedrich (Chris), Birgit Doll (Pauls Mutter), Ana Stefanovic (Sonjas Kollegin)
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Mit erst 24 Jahren schrieb die gebürtige Wienerin Eva Urthaler ihr erstes Drehbuch. Vier Jahre später konnte sie "Keller - Teenage Wasteland" als Regisseurin verwirklichen - dank der Produktionsgesellschaft, bei der sie als Sekretärin angefangen hatte. Das Werk über zwei Jugendliche, die sich zwischen homosexuellen Gefühlen und Gewalt verstricken, war in Locarno für den Golden Leopard nominiert.
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Paul (Ludwig Trepte) und Sebastian (Sergej Moya) sind 16, leben in einer Wiener Vorstadt und sind von ihrer Pubertät überfordert. Mit der Schule können sie wenig anfangen, und in der Freizeit schlagen sie öfters über die Stränge. Dabei lässt sich der schüchterne Paul, der bislang noch nicht mit Mädchen hatte, vom Draufgänger Sebastian zu mancher Dummheit verleiten.
Die beiden Teenager hängen in einer verlassenen Fabrikhalle ab, wo sie sich ein kleines Refugium schaffen. Sie rauchen, trinken Alkohol, den sie vorher im Supermarkt geklaut haben. Dabei werden sie von der Kassiererin Sonja (Elisabetta Rocchetti) erwischt. Sebastian hat von seinem Vater, dem auch das Industriegelände gehört, einen Revolver beschafft, mit dem der mit Paul zusammen Schießübungen veranstaltet.
In einer Mischung aus Zufall und Übermut überfallen sie die 30-jährige Sonja, verschleppen sie in ihr Versteck und fesseln sie dort an einen Stuhl. Paul lässt sich zunächst auch zu dieser Aktion mitreißen, doch je mehr die Situation zu eskalieren droht, weil Sebastian die beiden in eine Sackgasse geführt hat, desto mehr widerstrebt ihm die Gewalt, zumal er Gefühle für die Entführte entdeckt.
Das wiederum löst bei Sebastian Eifersucht aus, denn er selbst empfindet für Paul mehr als nur normale Freundschaft zwischen Halbwüchsigen. Weil er, der sich als Macho gibt, sich daher seiner Homosexualität nicht eingestehen kann, drohen sich die Emotionen einen fatalen Lauf zu bahnen.
Die beiden Jungs wissen mit der Macht, die sie über ihr Opfer erlangt haben, nichts sinnvolles anzufangen. Die Lage verschärft sich, als Chris (Georg Friedrich) auftaucht und seine Freundin Sonja vorfindet. Doch Chris verkennt die Situation und reagiert mit Eifersucht. Da zieht Sebastian die Waffe und schießt...
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Film-Inhalt |
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Mehr als nur gute Freunde |
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Hintergrund | |
Sebastian (Sergej Moya) mit Revolver | |
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Eva Urthaler, in Wien geboren, hat nach der dem deutschen Abitur entsprechenden Matura als Sekretärin bei Novotny & Novotny Filmproduktion angefangen, der Firma, die auch "Keller - Teenage Wasteland" produziert hat. Nach einiger Zeit mit Tippen und Kaffeekochen ist sie zur Produktionsassistentin aufgestiegen, verließ dann aber die Firma, um für ein Frauenmagazin als Grafikerin zu arbeiten.
Eine Berufsausbildung - geschweige denn Filmstudium - hat sie also nie absolviert. "Keller - Teenage Wasteland" ist Urthalers Erstlingswerk als Drehbuchautorin und als Regisseurin, mit dem die Autodidaktin sich gleich als Anwärterin auf den Goldenen Leopard bei den Filmfestspielen in Locarno präsentierte.
Auch für Gerhard Potuznik als Filmkomponist ist das Werk eine Premiere, der ansonsten als Komponist, Musiker und Produzent für Acts wie Chicks on Speed und Electronicat gearbeitet hat.
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Urthalers jugendliche Hauptdarsteller hingegen, beide gebürtige Berliner Jahrgang 1988, sind dagegen alte Hasen im Film- und Fernsehgeschäft, auch was - fiktive - Gewalt angeht:
So spielte Sergej Moya in etlichen Krimis mit, darunter auch als Filmsohn von Henry Hübchen als Kommissar Laurenti. Auch im Tatort und "Polizeiruf 110" war er zu sehen, ebenso wie Ludwig Trepte. Gemeinsam standen die beiden schon vorher vor der Kamera, etwa 2001 im Kinderkrimi "Emil und die Detektive"
Für ihre Leistungen in "Keller - Teenage Wasteland" gab es für beide renommierte Auszeichnungen: Für Sergej Moya den Preis als Bester junger Schauspieler im österreichischen Undine, Ludwig Trepte konnte eine vergleichbare Auszeichnung beim Max-Ophüls-Festival entgegennehmen, wo Eva Urthaler für den Max-Ophüls-Preis nominiert war.
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Jugendliche Veteranen | |
Auch Paul (Ludwig Trepte) übt Schießen | |
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Zur Grossansicht bitte auf das jeweilige Bild klicken:
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Bild-Gallerie |
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Sonja (Elisabetta Rocchetti) wurde entführt | |
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Stab und Besetzung |
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Gefährliches Spiel | |
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Regie: Eva Urthaler
Buch: Eva Urthaler
Kamera: Alfio Contini
Schnitt: Gergana Voigt
Produktion: Franz Novotny, Volker Ullrich, Alessandro Verdecchi
Musik: Gerhard Potuznik
Kostueme: Monika Buttinger
Maske: Nadine Eckstein, Susanne Neidhart
Darsteller: Ludwig Trepte, Sergej Moya, Elisabetta Rocchetti, Georg Friedrich, Birgit Doll, Ana Stefanovic
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Zeitgleich mit dem Film "Keller - Teenage Wasteland" in der Regie von Eva Urthaler liefen am 06.03.2008 in Deutschland im Kino auch die folgenden Spielfilme an: Step up to the Streets Tanz-Drama, USA, 2008
Knut und seine Freunde Dokumentation, Deutschland, Weißrussland, 2008
Kirschblüten - Hanami Drama, Deutschland, Japan, 2008
Im Tal von Elah Thriller-Drama, USA, 2007
Frei nach Plan Tragikomödie, Deutschland, 2007
Die Schwester der Königin Liebesdrama, England, 2008
10.000 BC Abenteuer, USA, Neuseeland, 2008
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