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Flamenco mi vida - Knives Of The Wind
Spanien, Ägypten, Indien, Japan, 2007 Musik-Doku, 92 Minuten
Originaltitel: Flamenco mi vida
Kino-Start: 29.05.2008
Regie: Peter Sempel
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Auf dem 31. Filmfestival in Sao Paulo feierte am 26. Oktober 2007 eine Musik-Doku des Hamburger Filmemachers Peter Sempel Weltpremiere. "Flamenco mi vida - Knives of the wind" ist ein außergewöhnliches Roadmovie, das auf der Suche nach den Ursprüngen dieses Musik- und Tanzstils von Spanien bis nach Japan führt.
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Mit dieser Musik- und Tanzdokumentation gibt Peter Sempel eine persönliche Liebeserklärung für den Flamenco ab. Für ihn ist wie der Titel schon sagt, mehr als nur einer von vielen Tanzstilen oder von Touristen geschätztes Stück Folklore: "Flamenco, mein Leben".
Der Filmemacher begibt sich auf die Spuren des Flamenco, der in seiner jetzigen Form aus Andalusien stammt, jedoch von unterschiedlichen Kulturen seine Wurzeln zieht und von anderen beeinflusst wurde, ebenso wie er wiederum Auswirkungen auf andere Musik- und Tanzstile hat. Unverkennbar sind auch die Einflüsse der Gitanos, wie die Roma in Spanien genannt werden.
Sempel begibt sich in den Süden Spaniens und beobachtet die Orte, wo das Brauchtum des Flamenco bis heute gepflegt wird - nicht nur in Touristenzentren, sondern auch weit abseits davon, etwa in Schulen und Tabernas, in Studios und bei Feiern. Die Protagonisten sind ebenso Amateure, die die Gäste bei Familienfeiern unterhalten, wie auch professionelle Tänzer, Sänger und Gitarristen, die auf Festivals auftreten.
Dann geht die Reise weiter zu den Ursprüngen des Flamenco in östliche Richtung. Peter Sempel zieht es mit seinem Filmteam in die Türkei, nach Ägypten und nach Indien, das Peter Sempel bereits zwanzig Jahre zuvor auf musikalischer Erkundung bereist hatte, und schließlich nach Japan.
Dort entdeckt er gar Gemeinsamkeiten zum Bhuto-Tanz, entdeckte er doch schon in seiner Musik-Doku "Dandy" eine ähnliche Verbindung von Leidenschaft und Disziplin, die er auch beim Meister Kazuo Ono feststellte. Schließlich bekennt Sempel, dass der Flamenco für sein eigenes Leben durch seine Unmittelbarkeit eine wichtige Bedeutung gewonnen hat.
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Film-Inhalt |
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María Bermudez und ihre Compagnie |
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Hintergrund | |
Tanzlehrerin Soraya Clavijo aus Sevilla | |
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Der Flamenco ist als Musikstil in seiner aktuellen Form in Andalusien entstanden. Er besteht aus dem Gesang (cante), der Flamenco-Gitarre, die mit vielschichtigen Techniken gespielt wird, dem Tanz (baile) und der rhytmischen Betonung durch oft mit Nägeln beschlagenen Schuhsabsätzen und Klatschen der Handflächen (palmas) oder Kastagnetten. Teilweise kommt auch der aus Lateinamerika stammende Cajón als Schlaginstrument zu Einsatz.
Den größsten Einfluss auf den Flamenco hatten die Mauren, die große Teile Spaniens über viele Jahrhunderte beherrscht hatten. So sind auch viele Eigenarten des Flamenco auf typische arabische und muslimische Merkmale zurückzuführen.
Dazu gehören etwa die Melisma, bei der mehrere Töne über einer Silbe moduliert werden, ähnlich wie beim sakralen islamischen Gesang. Der Ausruf "olé" ist vermutlich auf das Wort "Allah" zurückzuführen. Die beim Flamenco als Begleitung verwendete Gitarre schließlich ist eine Weiterentwicklung der arabischen Laute.
Weitere musikalische Wurzeln sind aus der indischen Folklore erkennbar, ebenso spielen ursprünglich aus Indien eingewanderte Zigeuner eine große Rolle im Flamenco. Diese gelangten westwärts über Persien, Armenien und Südosteuropa als Sinti und Roma bis nach Spanien. Dort werden sie "Kalé" bzw. "Gitanos" genannt.
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Nach eigenen Angaben wuchs Peter Sempel, 1954 in Hamburg geboren, im Outback von Australien auf, wo er auf Strom und fließend Wasser verzichten musste, nicht aber auf ein Radio. Statt Fahrrades hatte er ein Pferd, und statt Hund gab es ein Känguruh.
Wieder zurück in Hamburg, nahm er ein Studium der amerikanische Literatur und des Sports auf. Insgesamt hat er sich aus eigener Erinnerung in 56 Jobs versucht. Zum Film kam Sempel eigentlich der Musik wegen. Sein Geschmack ist äußerst vielseitig und reicht von Klassik bis zum Punk.
Seither hat er sich auf Filme mit musikalischem Schwerpunkt spezialisiert, mit teils experimentellem, teils dokumentarischem Charakter. So etwa sein an Voltaires "Candide" angelehntes musikalisches Reisejournal "Dandy" von 1983 mit Blixa Bargeld von den Einstürzenden Neubauten.
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Kurz-Bio Peter Sempel | |
Dieter Meier von der Elektropop-Gruppe Yello | |
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Bild-Gallerie |
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Kathak-Tänzerin Jyotika Dayal | |
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Regie: Peter Sempel
Buch: Peter Sempel
Kamera: Peter Sempel, Marta Lucas, Patrick v.Schuckmann
Schnitt: Kerstin Helfer, Kai Bergemann
Produktion: Peter Sempel
Musik: Maria Perez, Julian Estrada, Diego de Moron, El Pirata, Wust El-Balad, Music Ensemble of Benares, Khatak, Einstürzende Neubauten, Asmus Tietchens, Dieter Meier, Yello
Darsteller: Matilde Coral, Eva Yerbabuena, El Pele, Soraya Clavijo, Andrés Marin, Maria Perez, José Valencia, Miguel Iglésias, Cynthia Cano, Dieter Meier, Yello, Jyotika Dayal, Diego Moron, Juan Polvillo, Javier, Julian Estrada, Manuel Silveria, Carina La Debla, Maria Serrano, Sebastian Escudero Sanmartin, Antonio Camacho, Nuria Paton, Andres Paton, Fabiola Peres Rodriguez, Dolores Arriaza, Paco Naranjo, Rafael Trenas, Pepe Martinez, Elena Vico, Melchor de Cordoba, Maria Bermudez, Manuela Reyes Ura Warisaya, Ayoka Endou, Ayumi Kitajima, Hisako Kitajima, Jyotika Dayal,Charu Dutt,Subash Dasakkar, Rebeca Carmona, Juanaire, Antonio Andrade, Günther Paust, Ismail Agina
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Zeitgleich mit dem Film "Flamenco mi vida - Knives Of The Wind" in der Regie von Peter Sempel liefen am 29.05.2008 in Deutschland im Kino auch die folgenden Spielfilme an: Things We Lost in the Fire Drama, Kanada, 2007
The Eye Horror-Thriller, USA, 2008
Standard Operating Procedure Doku-Drama, USA, 2008
Sex And The City: The Movie Romantik-Komödie, USA, 2008
Quaga Saga Komödie, Burkina Faso, 2004
Interview Drama, USA, 2007
Funny Games U.S. Horror-Thriller, USA, England, Frankreich, Österreich, 2007
Esperanza Tragikomödie, Deutschland, 2006
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