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Dalai Lama Renaissance
Indien, USA, 2000 Dokumentation, 80 Minuten, FSK: 0
Kino-Start: 30.10.2008
Regie: Khashyar Darvich
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Im Olympiajahr 2008 erlebte der Dalai Lama im Zuge der vom chinesischen Gastgeber ungeklärten Tibetfrage weltweit eine enorme Popularität. Grund genug für Khashyar Darvich, in diesem Jahr seinen Film "Dalai Lama Renaissance" ins Kino zu bringen. Die Doku verfolgt eine vierzigköpfige Gruppe während einer Konferenz mit dem geistlichen Oberhaupt des Buddhismus. |
Der 14. Dalai Lama ist zu einem weltweiten Pop-Propheten geworden, in dessen Glanz sich Politiker, Prominente und Wissenschaftler sonnen wollen. So auch eine Gruppe von vierzig selbsternannten "Denkern", die sich zur "Synthesis Group" zusammengeschlossen haben. Im Jahr 2000 erhalten sie die Einladung zu einer Audienz bei seiner Heiligkeit.
"Von Geburt an haben wir jedes Recht auf ein glückliches Leben", ist eine der Maximen des Dalai Lama. Er wird als der Buddha des Mitgefühls bezeichnet. Der Dokumentarfilmer Khashyar Darvich begleitet die Gruppe bei ihrer Reise nach Indien, wo sie in Dharamsala, dem Sitz der tibetischen Exilregierung, empfangen werden. Schon bei der Anreise per Flugzeug, Bahn und Bus äußern die Teilnehmer angeregt ihre Erwartungen und Wünsche von der Begegnung.
Zu den Teilnehmern gehören Wissenschaftler wie die Physiker Fred Alan wolf und Amit Goswami, die Schriftsteller Thom Hartmann und Jean Houston oder auch Menschen, die sich mit spirituellen Themen beschäftigen, wie Dr. Michael Bernard Beckwith, Gründer des überkonfessionellen "Agape International Spiritual Center".
Vor Ort treffen Menschen unterschiedlicher Konfessionen und Berufe aufeinander, und das Ziel ihres Arbeitskreises soll eine Zusammenführung von Spiritualität und Wissenschaft sein. Während des fünf Tage dauernden Treffens gibt es Diskussionen über anstehende Probleme auf dieser Erde, doch die Gruppe kommt zu keinen Lösungen.
Zu unterschiedlich sind die Weltanschauungen und Ansichten der Besucher, zu komplex sind die Themen, die die Gruppe zu diskutieren versucht. Moderierend wirkt der Dalai Lama, der seinen Zuhörern mit Weisheit und Humor Hilfestellung gibt. Es scheint so etwas wie Erleuchtung die Anwesenden wieder zu einigen.
Das Thema der Autonomie Tibet und die Unterdrückung durch China, von einigen Anwesenden angesprochen, möchte er allerdings in dieser Runde nicht in den Vordergrund stellen. Auch die Anregung, künftig die "Synthesis Group" in Person zu leiten, stößt nicht auf seine Begeisterung - er möchte weiter wie bisher nur "einfacher Mönch" bleiben.
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Film-Inhalt |
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Hitzige Diskussionen unter den Teilnehmern |
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Hintergrund | |
Seine Heiligkeit, der 14. Dalai Lama | |
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Khashyar Darvich, 1966 in der US-Hauptstadt Washington geboren, zog mit seiner Familie für einige Jahre nach Iran, später dann nach Oxford in Ohio. An der dortigen Talawanda High School schrieb er bereits sein erstes Bühnenstück. Anschließend studierte er Kreatives Schreiben am Baldwin-Wallace College in Berea bei Cleveland, später dann an der University of Colorado, wo er auch als Journalist arbeitete. Nebenbei schrieb er Gedichte und Drehbücher.
Er drehte viele Dokumentarfilme für US-Fernsehsender, von denen einige ausgezeichnet wurden, darunter "Black Hawk Waltz: Tales of a Rocky Mountain Town", ein Film über eine Stadt in Colorado. Jerry Jampolsky, einer seiner Freunde, den er für ein früheres Projekt interviewt hatte, erzählte ihm von seiner Einladung zu der Konferenz in Dharamsala. Da die Organisatoren ohnehin jemanden suchten, der das Ereignis dokumentierte, stellte er den Kontakt zu dem Filmemacher her.
Das 18-köpfige Filmteam drehte mit fünf Kameras insgesamt 140 Stunden Video-Material von der Veranstaltung und ihrem Umfeld. Bei einem Interview, das Khashyar Darvich mit dem Dalai Lama führte, lobte dieser: "Ich mag Ihre Fragen - sehr gut. Ihre Bemühungen können sicher einen Beitrag liefern."
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Der 1934 geborene Dr. Fred Alan Wolf ist theoretischer Physiker, der 1963 an der UCLA promoviert hat. In seinen Arbeiten hat er sich mit dem Zusammenhang von Quantenphysik und menschlichem Bewusstsein beschäftigt und seither etliche Bücher auf diesem Gebiet veröffentlicht.
Auch der indische Kernphysiker Dr. Amit Goswami beschäftigt sich intensiv mit den Beziehungen von Geist und Materie. In den Interpretationen seiner Forschungsergebnisse versucht er eine Brücke zwischen der Wissenschaft und den Religionen zu bauen.
Der 1951 in Michigan geborene Thom Hartmann hat vielfältige Tätigkeitsfelder: Bestseller-Autor und Journalist, Psychotherapeut und Homöopath, wobei er sich auch mit ADHS beschäftigt, worunter er und eines seiner Kinder leiden.
Dr. Jean Houston gilt als Leitfigur in der kulturübergreifenden Bewegung "Neues Denken". Die promovierte Psychologin und Theologin hat mit ihrem Mann Dr. Robert Masters die Stiftung "Foundation for Mind Research" ins Leben gerufen, die sich mit Okkultismus und Parapsychologie beschäftigt.
Die indische Umweltaktivistin Vandana Shiva ist Inhaberin des Alternativen Nobelpreises. Sie setzt sich dafür ein, Ökologie und Feminismus miteinander zu vereinbaren. Sie hat sich in der Chipko-Bewegung engagiert, die die Abholzung bedrohter Bäume verhinderten, indem Frauen sich an diese gekettet hatten.
Organisator der Reise war der Mönch Wayne Teasdale, ein enger Vertrauter des Dalai Lama. Er hatte sich in seinem Leben für die Aussprache zwischen Christentum und Hinduismus eingesetzt und war Vorstandsmitglied des Parlaments der Weltreligionen. Teasdale verstarb im Jahr 2004.
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Einige Teilnehmer | |
Die Zuhörer lauschen andächtig einem Vortrag | |
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Bild-Gallerie |
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Es gibt sehr unterschiedliche Meinungen | |
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Stab und Besetzung |
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Der Gastgeber ist ganz Ohr | |
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Regie: Khashyar Darvich
Kamera: Bashir Kevin Cates, Khashyar Darvich, Scott Ewers, Frank Green, David Mueller, Elisabeth M. Spencer, Steve Wilson
Schnitt: Robert McFalls, Khashyar Darvich, Paula Stein
Musik: Henry Reid, Roop Verma, Tashi Dhondup, Skarzur, Dechen Shak-Dagsay, Michel Tyabji, The Yoginis, Heyraneh, Jamie Papish, Hemant Ekbote, Ralph Rodriguez
Darsteller: Dalai Lama, Harrison Ford, Michael Bernard Beckwith, Fred Alan Wolf, Amit Goswami, Thom Hartmann, Jean Houston, Wayne Teasdale, Elisabet Sahtouris, Michael Toms, Vandana Shiva, Fran Korten, Sulak Sivaraksa, Vicki Robin
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Zeitgleich mit dem Film "Dalai Lama Renaissance" in der Regie von Khashyar Darvich liefen am 30.10.2008 in Deutschland im Kino auch die folgenden Spielfilme an: Willkommen bei den Sch´tis Komödie, Frankreich, 2008
Mirrors Mysterythriller, USA, Rumänien, 2008
Mein Freund aus Faro Drama, Deutschland, 2008
Let´s Make Money Dokumentation, Österreich, 2008
Botero - Geboren in Medellin Dokumentation, Deutschland, Kolumbien, Frankreich, Italien, Spanien, 2008
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