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I´m a Cyborg, But That´s OK
Südkorea, 2006 Romantik-Komödie, 105 Minuten, FSK: 12
Originaltitel: Saibogujiman kwenchana
Kino-Start: 17.01.2008
Regie: Chan-wook Park
Darsteller: Lim Soo-jung (Cha Young-goon), Jung Ji-hoon (Park Il-sun), Lee Young-nyeo (Chas Mutter), Sohn Yong-nyeo (Chas Großmutter), Choi Hee-jin (Dr. Choi Seul-gi), Yoo Ho-jung (Die Mutter als Kind), Lee Kyung-eun (Patientin), Joo Eun-young Hee (Sohn), Lee Young-mi (Oh Seul-mi), Chun Sung-hoon (Hwang Gyu-suk), Kim Choon-gi (Lee Dae-pyung), Kim Do-yeon (Krankenschwester), Oh Dahl-su (Shin Duk-cheon), Park Jun-myun (Wang Gop-dan), Park Byung-eun (Kim Jun-beom), Kim Joo-bok (Oh Dong-su)
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Auf der Berlinale 2007 sorgte das neue Werk des extravaganten koreanischen Regisseurs Park Chan-wook für Neugier. Mit "I´m a Cyborg, But That´s OK" wagt er sich an ein für ihn bislang unbekanntes Genre und konnte auf dem Festival den Alfred-Bauer-Preis entgegennehmen für seinen Film, der "neue Perspektiven der Filmkunst eröffnet." |
Die junge Cha Young-goo (Lim Su-jeong) sitzt in einer psychiatrischen Anstalt ein. Sie hat eine außergewöhnliche Macke: Cha hält sich für einen Cyborg. Anstatt wie die anderen Patienten etwas zu essen, versucht sie ihre imagineren Akkumulatoren mittels Strom aus ihrem Kofferradio aufzuladen, den sie sich per Kabel in ihre aufgeschlitzten Handgelenke einverleibt.
Das wurde für ihre Angehörigen als Selbstmordversuch gedeutet, weshalb diese sie in die Nervenheilanstalt eingeliefert haben. Konversation betreibt Young-goo weniger mit Patienten oder Personal, sondern lieber mit vermeintlichen Artgenossen - wie etwa Getränkeautomaten oder Neonlampen.
Cha sieht sich als Opfer eines Komplotts, dem schon ihre Großmutter (Sohn Young-soon) anheim gefallen ist: Sie wurde einst ebenfalls in die Psychiatrie eingewiesen, da sie sich für eine Maus hielt. Cha, die deren Gebiss trägt, ohne das ihre Oma eingeliefert worden war, hat vor, sich deswegen an den Ärzten und Pflegern zu rächen.
Durch ihr merkwürdiges Verhalten erregt sie die Aufmerksamkeit des Mitpatienten Park Il-sun (Jeong Ji-Hoon aka Rain). Er ist soeben in der Anstalt aufgenommen worden, trägt bevorzugt eine Maske und behauptet von sich, die Fähigkeit zu haben, seinen Mitmenschen ihre Charaktereigenschaften rauben zu können.
Alsbald entwickelt sich zwischen den beiden eine zarte Romanze. Nachdem sich Chas Gesundheitszustand aufgrund der Verweigerung der Nahrungsaufnahme verschlechtert hat, werden ihr Elektroschocks verordnet. Die Patientin glaubt damit ihre Energiereserven wieder aufgestockt zu haben, doch ihr Befinden bessert sich in Wahrheit nicht. Doch Park will seiner neuen Liebe unbedingt helfen...
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Film-Inhalt |
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Cha Young-goo (Lim Su-jeong) hört Stimmen |
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Hintergrund | |
Koreas Popstar Rain als Park Il-sun | |
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Park Chan-wook spricht über sein Werk
Zunächst dachte ich nur sporadisch daran. Dieser Film war bloß eines der acht HD-Projekte, die ich zu der Zeit in Planung hatte. Ich dachte, es wäre eine kleine Insel zwischen der Rache-Trilogie, die fünf Jahre für die Realisation benötigte, und meinem nächsten Film "Evil Live", den ich schon eine lange Zeit in Vorbereitung hatte. Für Beethoven wäre es vielleicht seine achte Symphonie. Für Sam Peckinpah könnte es die leichte Ballade "Junior Bonner" sein, zwischen seinen brutalsten Filmen "Wer Gewalt sät" und "Getaway". Doch verstehen Sie mich nicht falsch, ich vergleiche mich nicht mit solchen Größen.
Der Film sollte mir Spaß machen zu drehen und Euch Spaß machen zu sehen. Ich wollte einen Film drehen, den meine Tochter anschauen konnte, und über den meine Freunde lauthals lachen konnten. So ergab sich ein sonderbarer Film, den selbst ich mir nicht zugetraut hätte. Wie sollte ich ihn nennen? Ich glaube, 'I´m a Cyborg, But That´s OK' ist wie ein Spielhaus. Kinder versammeln sich und spielen verschiedene Rollen wie Mutter, Vater, Sohn, Tochter, Doktor, Krankenschwester usw., spielen mit winzigen Schüsseln und tun so, als ob sie einen Haushalt führen. Hierbei sind die Kinder eindeutig in ihren Rollen.
Doch in der Realität sind Leute von Zweifeln über ihre Existenz geplagt. Hier sind die, bei denen diese Zweifel etwas größer sind, in einem modernen Irrenhaus aufgenommen. Rührend im Auge des Erwachsenen, begründen Kinder in einer Scheinwelt Logik und Konsistenz. Gleichermaßen entwickeln schizophrene Patienten ihre jeweils eigenen Welten und leben in ihnen. Die Anstalt hier ist eine völlig neue Welt wie ein großer Kindergarten. Jede der Phantasien und Illusionen der Patienten ist ein unabhängiges Universum. Das führt zu einem großen Getöse der Universen, verheddert in einer halb-scheinbaren Welt.
Es ist ein Wunder, das in einer realen psychiatrischen Klinik nicht stattfinden kann. Und die Kräfte, die dieses Wunder ermöglichen, sind Anteilnahme und Mitgefühl. Wenn man es bedenkt, bedeuten sie dasselbe. Und das Wort Anteilnahme [Sympathy] erscheint in zwei meiner vorigen Filme, "Sympathy for Mr. Vengeance" und "Sympathy for Mr. Vengeance". Als ich "I´m a Cyborg, But That´s OK" nach diesen Filmen drehte, erkannte ich, dass es schwerer ist, Liebe zu zeigen als Hass. Es war unglaublich schwierig, Liebe zu schildern, ohne wie ein Heuchler zu wirken. Allerdings war es eine großartige Auseinandersetzung für mich, und ich hoffe, dass Ihr daran Freude habt. Dann ist es in Ordnung.
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Der am 25. Juni 1982 in Seoul geborene Jung Ji-hoon gibt in "I´m a Cyborg, But That´s OK" sein Spielfilmdebüt. In seiner Heimat Südkorea ist er unter dem Künstlernamen "Bi", was "Regen" bedeutet und er in den Ländern, in denen er auftritt, jeweils in die Landessprache übersetzt, zum Popidol geworden.
Schon als Schuljunge begann er mit Singen und Tanzen und war als Jugendlicher bei einer Band Mitglied. Nach deren Auflösung sprach Jung bei Talentagenturen vor. Nach etlichen vergeblichen Anläufen wurde Park Jin Young auf ihn aufmerksam. Er ist selbst erfolgreicher Sänger und einer der einflussreichsten asiatischen Musik-Manager, der seinerzeit bereits Will Smith promotet hatte.
Er nahm Jung für seine Agentur JYP Entertainment unter Vertrag, wo er sich zunächst als Backup-Tänzer beweisen musste, während seine Eltern annahmen, dass er studieren würde. 2002 erschien sein erstes Album "Bad Guy", mit dem er sich unter dem Namen "Bi" auf Anhieb auf den koreanischen Top-Ten platzieren konnte. Im selben Jahr erhielt er seine erste Rolle in der Teenie-Sitcom "Orange".
Als Popsänger gelangte er als "Rain" sehr schnell zu internationalem Ansehen, ebenso wie als Model und Schauspieler. Der Marketinggag seines Managements, seinen Bühnennamen "Regen" in alle Gastländer zu übersetzen, brachte allerdings einigen Ärger. So mussten in den USA Konzerte wegen Rechtsstreitigkeiten um Namensrechte abgesagt werden. Das tat aber seiner Popularität keinen Abbruch, und so stand er zusammen mit Rapper Sean Combs aka Puff Daddy / P. / Diddy auf der Bühne und mit Christina Aguilera für einen Pepsi-Spot vor der Kamera, wo er Trios "Da da da" intonierte.
Für seine Rolle in "I´m a Cyborg, But That´s OK" fehlte dem vielseitigen Entertainer allerdings noch eine Fähigkeit - das Jodeln. Dazu nahm der Künstler, der James Brown und Charlie Chaplin zu seinen Vorbildern zählt, eigens Unterricht bei Koreas berühmtestem Jodler Suh Yong-ryul.
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Rain's World | |
Cha und Park kommen sich näher | |
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Bild-Gallerie |
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Die Robot-Patientin in ihrem Element | |
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Stab und Besetzung |
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Park hat etwas zu verbergen | |
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Regie: Chan-wook Park
Buch: Chan-wook Park, Seo-Gyeong Jeong
Musik: Yeong-wook Jo
Darsteller: Su-jeong Lim, Rain, Hie-jin Choi, Byeong-ok Kim, Yong-nyeo Lee, Dal-su Oh, Ho-jeong Yu
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Zeitgleich mit dem Film "I´m a Cyborg, But That´s OK" in der Regie von Chan-wook Park liefen am 17.01.2008 in Deutschland im Kino auch die folgenden Spielfilme an: Teufelskind Joshua
Drama, USA, 2007
Self-Made Paradise Dokumentation, Deutschland, 2007
P.S. Ich Liebe Dich Romanze, USA, 2007
Once Musical-Drama, Irland, 2006
Hope Kriminaldrama, Deutschland, Polen, 2007
Fallen Drama, Österreich, 2006
Drachenläufer Drama, USA, China, 2007
Der Nebel Horror, USA, 2007
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