|
Botero - Geboren in Medellin
Deutschland, Kolumbien, Frankreich, Italien, Spanien, 2008 Dokumentation, 90 Minuten
Originaltitel: Botero Born in Medellin
Kino-Start: 30.10.2008
Regie: Peter Schamoni
|
|
Der kolumbianische Maler und Bildhauer Fernando Botero ist einer der prominentesten Vertreter der lateinamerikanischen Bildenden Kunst seiner Zeit. Zu seinem 75. Geburtstag hat sich Peter Schamoni, der mit Dokus über Boteros Kollegen wie Hundertwasser oder Max Ernst bereits Erfahrung gesammelt hat, filmisch mit ihm beschäftigt.
|
Getreu Boteros Motto "Ich komme mit meiner Kunst zu den Menschen" nimmt Schamoni den Zuschauer mit auf die Reise, wenn er den Künstler auf dem Weg zu seinen Schaffensorten begleitet, aber auch seine Werke auf ihren Wegen zu den Ausstellungsorten rund um den Globus, ob nun in New York, Paris, Tokio oder auch im Berliner Lustgarten.
Doch er begnügt sich nicht nur, die Werke vor Ort zu filmen, er zeigt auch, auf welche teils sonderbar anmutende Weise die kostbaren Objekte zum jeweiligen Zielort transportiert werden. So wird etwa mancher Autofahrer irritiert reagieren, wenn ein Tieflader mit überlebensgroßen unverhüllten Skulpturen an ihm vorbeizieht.
Der Künstler selbst, 1932 in ärmlichen Verhältnissen in Medellin geboren, fühlt sich trotz seiner weltweite Prominenz in Kolumbien immer noch das Zentrum seines Lebens. Botero lädt das Filmteam in seiner Heimat zu einem typisch kolumbianischen Essen ein, passend dazu werden seine Bilder von tafelnden Landsleuten gezeigt.
Seine Bilder erinnern oft an Naive Malerei, die Gemälde zeigen bunte Farben und üppige Figuren. Botero malt sie gerne in phantasievollen, farbenprächtigen Kostümen. Nach seiner Aussage ist dies bei zeitgenössischer Kunst allerdings schwierig, da heute nur noch Priester und Stierkämpfer phantasievoll gekleidet seien.
Dann geht die Reise nach Paris, wo Botero meist im Frühling und Herbst in seinem Atelier tätig ist, weiter zu seinem Refugium in Pietrasanta in der Toscana, wo er sich meist im Sommer aufhält, um an neuen Skulpturen zu arbeiten. Neben dem berühmten Marmor aus dem nahegelegenen Carrara sind auch einige Bronze-Gießereien zu finden, die Botero sein Lieblingsmaterial für die Bildhauerei liefern.
Er zeigt dem Publikum die traditionelle Technik, mit der er seine Kunstwerke in Form bringt: Das flüssige Metall wird in mit Wachs gefüllte Formen gegossen. Mario Adorf spricht Kommentare des Künstlers.
|
Film-Inhalt |
|
|
|
Per Kran werden Skulpturen aufgestellt |
|
Hintergrund | |
Botero vor einem seiner Werke | |
|
Fünf Jahre nach der Geburt von Fernando Botero am 19. April 1932 verstarb sein Vater; Fernando wuchs bei einem Onkel auf. Mit der Malerei begann Botero als Zwölfjähriger, mit 16 hatte er seine erste Ausstellung in Mellin. Nach dem Vorbild von Paul Gaugin zieht er ans Meer, in das kleine Fischerdorf Tolu. Die Gemälde, die er unter dem Eindruck der Karibik dort malt, verschaffen ihm einen mit 7000 Dollar dotierten Preis.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Bogotà verwendet er das Geld für eine Schiffsreise nach Europa. Seine dortigen Stationen sind Madrid, wo er ein Jahr an der Kunstakademie studiert, Paris und Florenz, wo ein Studium der Kunstgeschichte an der Academia San Marco folgt. Bogota erstellt in dieser Zeit hunderte Gemälde, oft inspiriert durch Meister wie Rubens und Caravaggio.
Kurz nach der Rückkehr nach Bogota erhält er eine Professur an der Kunstakademie von Bogota. 1955 heiratet er, 1960 geht er nach New York, 1966 hat Botero seine erste bedeutende europäische Ausstellung in der Kunsthalle Baden-Baden. Allmählich wendet der Maler sich auch der Bildhauerei zu. 1974 kommt sein vierjähriger Sohn Pedrito bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Ein oft verwendetes Motiv in seinen Werken ist der Stierkamf, mit dem er schon von Kind an in Berührung kam. Sein 2005 entstandener Zyklus über den Folterskandal im irakischen Abu Ghraib rückte Fernando Botero auch außerhalb der Kunstszene in das Licht einer breiten Öffentlichkeit.
|
|
Zur Grossansicht bitte auf das jeweilige Bild klicken:
|
Bild-Gallerie |
|
Der Künstler ist auch mit 75 noch aktiv | |
|
|
Stab und Besetzung |
|
Bei der Arbeit im Atelier | |
|
|
Regie: Peter Schamoni
Buch: Peter Schamoni
Kamera: Ernst Hirsch, Konrad Hirsch
Schnitt: Carsten Dillhöfer, Sabine Rottmann
Produktion: Peter Schamoni
Musik: Baden Powell, Enigma, Bernd Steidl, Peter Finger, Sebastian Schnitzenbaumer
Darsteller: Mario Adorf, Fernando Botero
|
Zeitgleich mit dem Film "
Botero - Geboren in Medellin" in der Regie von Peter Schamoni liefen am 30.10.2008 in Deutschland im Kino auch die folgenden Spielfilme an: Willkommen bei den Sch´tis Komödie, Frankreich, 2008
Mirrors Mysterythriller, USA, Rumänien, 2008
Mein Freund aus Faro Drama, Deutschland, 2008
Let´s Make Money Dokumentation, Österreich, 2008
Dalai Lama Renaissance Dokumentation, Indien, USA, 2000
|
|
|
|
| |
|