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My Blueberry Nights

Frankreich, China, 2006
Liebesfilm, 91 Minuten, FSK: 6



Kino-Start:
24.01.2008

Regie:
Wong Kar-Wai

Darsteller:
Norah Jones (Elizabeth), Jude Law (Jeremy), David Strathairn (Arnie), Natalie Portman (Leslie), Rachel Weisz (Sue Lynne), Cat Power (Katya)
My Blueberry Nights
TrailerPlakat
Nachdem sich der Chinese Wong Kar-Wai längst vom Geheimtip zu einem der führenden Filmemacher Asiens entwickelt hat, drehte er mit "My Blueberry Nights" seinen ersten Hollywood-Streifen. Auch für Norah Jones ist es eine Premiere, die in diesem musikalischen Roadmovie bei ihrem Spielfilmdebüt gleich die Hauptrolle gibt.

Jeremy (Jude Law) betreibt in New York ein Café und ist gewohnt, dass Gäste kommen und gehen. Doch bei einem Gast ist ihm dies gar nicht so recht: Elizabeth (Norah Jones) ist nicht nur eine Kundin, sondern auch fast schon eine gute Freundin. Von Jeremy muss sie erfahren, dass sich ihr Freund hier mit einer anderen Frau getroffen hat.

Elizabeth klagt Jeremy bei Blaubeerkuchen ihr Leid. Sie verlässt ihren Freund und entschließt sich, Abstand von dieser Beziehung zu gewinnen. Erst per Bus, später als Anhalterin zieht sie durch das Land, auf der Suche nach ihren eigenen Gefühlen. Unterwegs trifft sie allerlei Menschen, von denen sie feststellt, dass diese weit größere Sorgen haben als sie selbst.

Ihr erste Halt ist in Memphis, wo sie einen Job als Kellnerin annimmt, um sich Geld für ein Auto zu verdienen. In die Bar, wo sie arbeitet, kommt der Polizist Arnie (David Strathairn), um seinen Kummer hinunterzusspülen. Seine Frau Sue Lynne (Rachel Weisz) hat ihn verlassen, und er will sich damit nicht so einfach abfinden. Als ihm bewusst wird, dass diese Trennung endgültig ist, begeht Arnie eine Verzweiflungstat.

Eine weitere Begegnung hat Elizabeth mit Leslie (Natalie Portman). Die junge, leichtlebige Glückspielerin schafft es, sie zu einem Deal zu überreden: Elizabeth stellt ihr Erspartes fürs Kartenspielen zur Verfügung, und als Sicherheit wird ihr Leslies Auto versprochen. Da erreicht diese die Nachricht, dass ihr Vater todkrank im Krankenhaus liegt.

Während Elisabeths Reise, die sie über verschiedene Stationen bis nach Las Vegas führt, wird Jeremy ob ihres plötzlichen Ausbleibens zunehmend besorgt. Obwohl er sporadisch Postkarten von ihrem jeweiligen Aufenthaltsort erhält, versucht er mit ihr Kontakt aufzunehmen. Schon lange ist ihm bewusst, dass er sich in die junge Frau verliebt hat...

Film-Inhalt  

Ich bin dann mal weg: Elizabeth (Norah Jones)
Ich bin dann mal weg: Elizabeth (Norah Jones)

  Hintergrund

Irgendwie vermisst er etwas: Jeremy (Jude Law)
Irgendwie vermisst er etwas: Jeremy (Jude Law)

Eine Schlüsselszene, sehr früh im Film und sehr kurz, zeigt Wong Kar-Wais Verständnis für die Wirkung des Augenblicks. Es ist ein Kuss zwischen Jude Law und Norah Jones: Nachdem Elizabeth als letzter Gast zu fortgeschrittener Stunde im Café eingenickt und ihr Kopf auf den Tresen gesunken ist, hält Jeremy beim Fegen des Ladens inne. Nachdem er die Schlafende eine Weile betrachtet hat, gibt er ihr einen zarten Kuss auf den Mund.

Obwohl diese Szene noch keine Filmminute dauert, hat Kar-Wai zusammen mit Kameramann Darius Khondji nicht weniger als fünfzehn Einstellungen probiert. In unterschiedlichen Perspektiven, Brennweiten und Tempi müssen die beiden Darsteller immer wieder in Aktion treten, um den Perfektionismus des Filmemachers zufriedenzustellen.

Daneben werden die Requisiten umarrangiert, und auch die Maske muss des öfteren Hand anlegen. Fast drei Tage der von Juni bis September 2006 andauernden Dreharbeiten hat diese Sequenz gekostet, und so zeigt sie exemplarisch die sprichwörtliche Detailverliebtheit des Regisseurs.

Wissen sie, manchmal haben unsere Filme ihr eigenes Leben. Wann immer ein Film im Kino gezeigt wird, ist die Reaktion der Zuschauer nicht immer vorhersehbar. Doch bei diesem Film habe ich ein gutes Gefühl. Ich glaube, dass das Publikum sehr gut darauf reagieren wird. Natürlich hat er eine andere Sprache als meine vorigen Filme.

Doch es gibt einen unterschiedlichen Weg, ihn zu sehen. Besonders bei einigen Szenen, wie etwa die, bei der Jude die Ex-Freundin Cat Power trifft. Ich denke, ich habe ähnliche Szenen in meinen vorherigen Filmen. Doch die Art, wie wir sie drehten war unterschiedlich. Wohl auch weil die Schauspieler westlich sind, Amerikaner oder Engländer - die Ausdrucksweise ist einfach verschieden.

Es gibt eine unterschiedliche Weise, die Dinge zu sehen, auch wenn es die gleichen Ereignisse sind. So ist bisweilen die räumliche Entfernung zwischen zwei Menschen sehr knapp, wiewohl sie emotional Welten entfernt sind. Diese Distanzen wollte ich erkunden und dabei die Wege betrachten, die diese Menschen nehmen, um sie zu überwinden.

Wong Kar Wai über den Film  

Große Straße: Pokerqueen Leslie (Natalie Portman)
Große Straße: Pokerqueen Leslie (Natalie Portman)

Die Musik  

Glück und Glas: Jeremy und Elizabeth in seinem Café
Glück und Glas: Jeremy und Elizabeth in seinem Café

Natürlich spielt in einem Film, dessen Hauptrolle eine prominente Soulsängerin einnimmt und auch Folksängerin Cat Power ihr Schauspieldebüt hat, die Musik eine wesentliche Rolle. So sind im Soundtrack einige von deren Songs zu hören, neben Liedern von Otis Redding und Oscar-Preisträger Gustavo Santaolalla. Darüber hinaus gibt es Songs von Ruth Brown, Amos Lee, Cassandra Wilson, Hello Stranger und Chikara Tsuzuki.

Hauptverantwortlicher für den Score war Ry Cooder, mit dem der Regisseur eine Sorgfältige Auswahl in Abhängigkeit der Stimmungen der jeweiligen Schauplätze vornahm. Ich finde, Ry Cooder ist ein sehr interessanter amerikanischer Komponist", konstatiert Kar Wai Wong. "Seine Musik vermittelt eine Menge Würze. Wir verwenden Rys Musik nicht in den New Yorker Kapiteln, in Memphis hingegen setzen wir das Meiste von ihm ein, wie klassischen Blues. Und in Nevada passte seine Musik einfach perfekt."

Zur Grossansicht bitte auf das jeweilige Bild klicken:

Bild-Gallerie  

Gibt sich die Kante: Cop Arnie (David Strathairn)
Gibt sich die Kante: Cop Arnie (David Strathairn)

  Stab und Besetzung

Working in Memphis: Elizabeth als Kellnerin
Working in Memphis: Elizabeth als Kellnerin
Regie:
Wong Kar-Wai

Buch:
Wong Kar-Wai

Kamera:
Darius Khondji

Schnitt:
William Chang

Produktion:
Stéphane Kooshmanian, Jean-Louis Piel, Wang Wei, Jacky Pang Yee Wah, Wong Kar-Wai

Musik:
Ry Cooder

Kostueme:
Sharon Globerson, William Chang

Maske:
Nuria Sitja, Mandy Lyons

Darsteller:
Norah Jones, Jude Law, David Strathairn, Tim Roth, Natalie Portman, Rachel Weisz, Ed Harris, Adriane Lenox, Jan Falk, Arnita Williams, Benjamin Kanes, Naseera Lewis, Christy Hamilton, LaVita Brooks, Geoff Falk, Markus Seaberry, Trent Dee, Bill Hollis, Laurie Johnson

Zeitgleich mit dem Film "My Blueberry Nights" in der Regie von Wong Kar-Wai liefen am 24.01.2008 in Deutschland im Kino auch die folgenden Spielfilme an:

Von einem der auszog - Wim Wenders frühe Jahre
Dokumentation, Deutschland, 2007


Leergut
Komödie, Tschechien, 2007


Holunderblüte
Dokumentation, Deutschland, 2007


Die Rote Zora
Jugendabenteuer, Deutschland, 2008


Das Vermächtnis des geheimen Buches
Action-Abenteuer, USA, 2007


Das Beste kommt zum Schluss
Abenteuer-Komödie, USA, 2007

Ebenfalls im Kino  



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