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Die Stadt der Blinden
Kanada, Brasilien, Japan, 2008 Mysterythriller, 120 Minuten, FSK: 12
Originaltitel: Blindness
Kino-Start: 23.10.2008
Regie: Fernando Meirelles
Darsteller: Julianne Moore (Frau des Arztes, Mark Ruffalo (Arzt, Alice Braga (Frau mit Sonnenbrille, Yusuke Iseya (Der erste Blinde, Yoshino Kimura (Frau des ersten Blinden, Don McKellar (Dieb, Maury Chaykin (Buchhalter, Mitchell Nye (Junge, Danny Glover (Mann mit Augenklappe, Gael García Bernal (Barkeeper / König von Block 3)
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Der 1995 vom portugiesischen Schriftsteller José Saramago veröffentlichte Roman "Die Stadt der Blinden" (Ensaio sobre a Cegueira) gehört zu den Werken, die als "unverfilmbar" galten. Der Brasilianer Fernando Meirelles, bei "Cidade de Deus" zum Oscar und "Der ewige Gärtner" zum Golden Globe nominiert, hat es dennoch gewagt und konnte für seinen gleichnamigen Film eine hochkarätige Schauspielergarde gewinnen. |
Es beginnt in einer Großstadt irgendwo in Amerika: Ein Mann (Yusuke Iseya) ist mit seinem Auto auf dem Heimweg von der Arbeit und wartet an einer roten Ampel. Doch als diese auf Grün umschaltet, bleibt er einfach stehen. Er kann die Ampel nicht sehen. Der Mann ist vom einen auf den anderen Augenblick erblindet, er sieht nur noch weißen Nebel.
Er ist völlig erschrocken und vesteht nicht, was mit ihm passiert ist. Da er an der belebten Kreuzung den Verkehr blockiert, bietet ihm ein weiterer Mann (Don McKellar) seine Hilfe an und bringt ihn nach Hause. Doch dieses freundliche Verhalten stellt sich für ihn schon bald als Verhängnis heraus: Auch der Helfer wird blind.
Der Arzt (Mark Ruffalo), den der blinde Autofahrer nun aufsucht, ist ratlos: Eine solche Krankheit hat er vorher noch nicht erlebt. Und noch schlimmer: Auch der Arzt selber erkrankt an der plötzlichen Blindheit. Diese seltsame Krankheit breitet sich von nun an rasend schnell unter der Bevölkerung aus, auch die Frau (Yoshino Kimura) des ersten Opfers erblindet.
Unter den Einwohnern bricht Panik aus. Die Regierung erkennt, dass eine gefährliche Epidemie in Umlauf ist und ordnet eine drastische Maßnahme an, um die weitere Verbreitung der Infektion einzudämmen: Alle an dieser merkwürdigen Seuche erkrankten Patienten werden in Quarantäne verbannt. Sie werden in einer zerfallenen ehemaligen Nervenheilanstalt untergebracht.
Doch eine der Insassen ist nicht von der "weißen Seuche" betroffen: Die Frau (Julianne Moore) des anfangs erblindeten Arztes ist aus unerfindlichen Gründen verschont geblieben. Als ihr geliebter Mann von Ambulanz und Polizei abgeholt wurde, gab sie an, ebenfalls erblindet zu sein, um ihn in das Sanatorium begleiten zu können.
Unter den hilflosen Menschen entstehen bald heftige Konflikte, es kommt zu Machtkämpfen und schließlich gar zu Mord und Krieg. Die Leute versuchen dennoch verzweifelt, in dieser doppelten Gefangenschaft ihr Leben zu organisieren. Doch ist auch noch Hoffnung vorhanden, das Gefängnis irgendwann wieder verlassen zu können...
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Film-Inhalt |
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Yusuke Iseya spielt das erste Opfer |
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Hintergrund | |
Der König von Block 3 (Gael Garcia Bernal) | |
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Trotz der überaus ernsthaften Thematik kam beim Drehen der Humor nicht zu kurz. Die gute Laune ging so weit, dass Gael García Bernal als der King of King of Ward Three bei der Mikrophonprobe "I Just Called To Say I Love You" intonierte und dabei Steve Wonder imitierte. Doch eine ernste Frage hatte Regisseur Fernando Meirelles immer im Hinterkopf.
"Ich denke, meine größte Furcht bei diesem Film, das was mir wirklich Sorgen machte, ist, dass sich José Saramago diesen Film anschaut, eindeutig", meint Meirelles. "Er ist ja wirklich einschüchternd, ich meine er ist nett, ein liebenswürdiger Kerl, aber er weiß ja genau, was er geschrieben hat, und ich weiß, dass er weiß, was er sehen will. Und manchmal, als ich mir die Bilder oder den Schnitt anschaute, fragte ich mich schon: Würde Saramago das mögen? Ich meine, es ist schon mein Film, aber wenn ich über das Publikum nachdenke, dann denke ich eigentlich an ihn."
Als José Saramago sich schließlich bei der Premiere in Lissabon den Film anschaute, saß ein sehr nervöser Regisseur neben ihm. Als der Vorhang fiel, meinte Fernando Meirelles nach einem kritischen Blick, er müsse sich nicht äußern. Der Autor tat es dann aber doch: "Ich bin sehr glücklich, diesen Film gesehen zu haben! Gerade so, als hätte ich gerade das Schreiben meines Buches vollendet." Und der Gelobte darauf: "Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie glücklich mich das macht!"
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In bestimmten Szenen nutzten wir Kontaktlinsen, die den Schauspielern halfen. Wenn sie sehr emotionale Szenen spielten, haben wir festgestellt, dass es sehr schwierig ist, die Bewegungen eines blinden Menschen beizubehalten und gleichzeitig die richtigen Gefühle auch darstellerisch rüberzubringen. Wir stellten dann die Kameras rundherum auf, und die Darsteller wussten nicht, wo diese standen. Und nach einer Weile kümmerten sie sich auch gar nicht mehr darum, wo sie standen.
Wir haben diese eine Kamera, diese große Panavision. Alle sagen, es sei meine Kamera, die die Geschichte in einer konventionellen Weise erzählt. Es ist die Kamera, die jeden sieht, das ist sehr narrativ. Dann benutze ich eine weitere Kamera, die die selben Sachen aus einem sehr bizarren Winkel aus aufnimmt. Etwa durch ein Fenster oder mit Hilfe von Reflektionen. Es ist eine sehr verrückte Sicht auf die selbe Sache. Und dann haben wir die dritte Kamera, eine 16-mm Minima, eine sehr leichte Kamera wie eine Videokamera. Sie ist für gewöhnlich die verrückteste Kamera. Wir hängen sie an die Decke oder filmen vom Boden aus.
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Der Regisseur zum Dreh | |
Die Frau mit der Sonnenbrille (Alice Braga) | |
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Zur Grossansicht bitte auf das jeweilige Bild klicken:
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Bild-Gallerie |
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Arzt (Mark Ruffalo) mit Frau (Julianne Moore) | |
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Stab und Besetzung |
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Die Frau des ersten Blinden (Yoshino Kimura) | |
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Regie: Fernando Meirelles
Buch: José Saramago, Don McKellar
Kamera: César Charlone
Schnitt: Daniel Rezende
Produktion: Andrea Barata Ribeiro, Niv Fichman, Sonoko Sakai
Musik: Marco Antônio Guimarães
Kostueme: Renée April
Maske: Micheline Trépanier, Debra Johnson
Darsteller: Julianne Moore, Mark Ruffalo, Alice Braga, Yusuke Iseya, Yoshino Kimura, Don McKellar, Maury Chaykin, Mitchell Nye, Danny Glover, Gael García Bernal, Scott Anderson, Isai Rivera Blas, Jackie Brown, Martha Burns, Joe Cobden, Susan Coyne, Katherine East, Agi Gallus, Amanda Hiebert, Joris Jarsky, Katia Kieling, Mpho Koaho, Nadia Litz, Linlyn Lue, Michael Mahonen, Francisco Meirelles, Tom Melissis, Jorge Molina, Anthero Montenegro, Paulino Nunes, Sandra Oh, Billy Otis, Joe Pingue, Eduardo Semerjian, Mike G. Yohannes, César Brasil de Luna, Johnny Goltz, Douglas Silva, Alexandre Tigano
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Zeitgleich mit dem Film "Die Stadt der Blinden" in der Regie von Fernando Meirelles liefen am 23.10.2008 in Deutschland im Kino auch die folgenden Spielfilme an: Nordwand Bergdrama, Deutschland, Schweiz, Österreich, 2008
High School Musical 3 Komödie, USA, 2008
Hidden Heart Dokumentation, Deutschland, Schweiz, Südafrika, 2008
Anonyma - Eine Frau in Berlin Drama, Deutschland, Polen, 2008
Ananas Express Actionkomödie, USA, 2008
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