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Auge in Auge

Deutschland, 2008
Dokumentation, 100 Minuten



Kino-Start:
03.07.2008

Regie:
Michael Althen, Hans Helmut Prinzler

Auge in Auge
TrailerPlakat
Gut hundert Jahre, nach denen in Deutschland die Bilder laufen lernten, bringen der Filmhistoriker Hans Helmut Prinzler und der Filmkritiker Michael Althen eine ebenso interessante wie amüsante Rückschau auf die Leinwand. Sie legen Wert auf die Feststellung, dass "Auge in Auge" nicht die, sondern eine Geschichte des deutschen Kinos ist.

Diese Dokumentarfilm stellt einen Überblick auf über hundert Jahre deutscher Filmgeschichte dar. Hans Helmut Prinzler und Michael Althen erheben dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wollten auch keine trockene historische Analyse erstellen. Vielmehr haben sie zehn Leute gefragt, sie von Berufs wegen Ahnung von der Materie haben.

Zehn Filmschaffende haben sie gebeten, eine Auswahl ihrer Lieblingsfilme zu nennen und vor der Kamera anhand von exemplarischen Szenen zu kommentieren. Zudem sollten sie erklären, welche Eigenschaften der auserkorenen Werke sie zu ihren Favoriten machen und in wieweit sie ihr Verhältnis zum Kino beeinflusst haben.

Nicht nur Fachwissen war bei diesem cineastischen Exkurs gefragt, sondern auch große Emotionen und Witz. Szenen aus über 250 Werken des deutschen Kinos sind zu sehen, angefangen von Kurzfilmen des deutschen Filmpioniers Max Skladanowsky aus dem Jahr 1885 bis zu Yella von 2006, darunter Ausschnitte aus populären Filmklassikern.

So etwa Murnaus Horrorstreifen "Nosferatu, eine Symphonie des Grauens" aus dem Jahre 1922, den Regisseur Tom Tykwer in frühen Jahren beeindruckt und geprägt hatte. Er sieht das Typische am deutschen Film in "seiner tendenziellen Enge, seinen inszenierten Beklemmungen". Für Christian Petzold ist "eine mythisch durchtränkte Erde" charakteristisch.

Unter den Experten sind nicht nur Regisseure: Kameramann Michael Ballhaus erzählt über seine Mitwirkung an "Die Ehe der Maria Braun" von, Rainer Werner Fassbinder, einem der treibenden Regisseure des Nachkriegsfilms, während Schauspieler Hanns Zischler von verstörenden Erinnerungen an "Abschied von Gestern" von Alexander Kluge berichtet.

Desweiteren beschäftigt sich die Dokumentation mit zeitgeschichtlichen Aspekten wie der NS-Zeit der DDR und der Wiedervereinigung. Ein anderes Kapitel beleuchtet die verschiedenen Regionen der Republik, wiederum ein anderes behandelt das für den Film wichtigsten Organ: Das Auge, mit dem der Betrachter das Werk wahrnimmt, und mit dem der Schauspieler seine Regungen mitteilt.

Film-Inhalt  

<i>Metropolis</i> von Fritz Lang
Metropolis von Fritz Lang

  Hintergrund

Max Schreck in Murnaus <i>Nosferatu</i>
Max Schreck in Murnaus Nosferatu

Bei einer Dokumentation, in der Ausschnitte aus über 250 Filmen gezeigt werden, ist die Koordination der Rechte an den einzelnen Werken eine Mammutaufgabe. Zudem sind die höchst unterschiedlichen Lizenzzahlungen bei der Finanzierung des Projektes zu berücksichtigen. Teilweise hätten die Kosten auch den Rahmen des Budgets gesprengt.

So hatten die Filmemacher ursprünglich Szenen aus den beiden Olympia-Filmen von Leni Riefenstahl fest eingeplant. Das Internationale Olympische Komitee (IOS) als Rechteinhaber hatte allerdings für nur wenige Sekunden Filmmaterial allein eine hohe fünfstellige Dollar-Summe verlangt, und so entschied man sich, stattdessen Bilder aus der Wochenschau einzubringen.

Auch ein wichtiges Kapitel des deutschen Nachkriegsfilms musste unter den Tisch fallen: Aus der Sissi-Reihe mit Romy Schneider, in den 1950er Jahren ein regelrechter Straßenfeger ist ebenfalls aus Kostengründen kein Ausschnitt zu sehen.

Michael Althen wurde am 14. Oktober 1962 in München geboren. Nach dem Abitur in Unterhaching studierte er Germanistik und Journalistik. 1984 begann er seine berufliche Laufbahn als Filmkritiker, zunächst für die Süddeutsche Zeitung, dann auch für Die Zeit, den Spiegel und den Focus. Später gehörte er dem erlauchten Kreis der Redakteure für das Feuilleton der FAZ an. Althen schrieb einige Bücher zum Kino und Biographien über Schauspieler. Er drehte vor "Auge in Auge" bereits einige Dokumentarfilme und ist Inhaber des Adolf-Grimme-Preises.

Hans Helmut Prinzler kam am 23. September 1938 in Berlin zur Welt und bekam bereits von seinem Vater, einem Journalisten, die Leidenschaft für den Film mit auf den Weg. Die Familie zog später nach Oberndorf am Neckar, wo er das Abitur machte, in München nahm er 1958 ein Studium der Germanistik, Publizistik und Theaterwissenschaften auf und wechselte dann nach Berlin. Nebenbei arbeitete er bereits bei einer lokalen Zeitung als Volontär auf dem Gebiet Film. 1969 wird Prinzler Studienleiter an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Zehn Jahre später wird er in die Stiftung Deutsche Kinemathek berufen, deren Leitung er zwischen 1990 und 2006 innehat. Auch Hans Helmut Prinzler kann auf eine Reihe von Monographien zurückblicken.

Die Filmemacher  

Peter Lorre in <i>M - Eine Stadt sucht einen Mörder</i>
Peter Lorre in M - Eine Stadt sucht einen Mörder

Zur Grossansicht bitte auf das jeweilige Bild klicken:

Bild-Gallerie  

<i>Der Blaue Engel</i> von Josef von Sternberg
Der Blaue Engel von Josef von Sternberg

  Stab und Besetzung

Hans Albers als <i>Baron Münchhausen</i>
Hans Albers als Baron Münchhausen
Regie:
Michael Althen, Hans Helmut Prinzler

Buch:
Michael Althen, Hans Helmut Prinzler

Kamera:
Matthias Benzing

Schnitt:
Tobias Streck

Produktion:
Joachim Schroeder

Musik:
Robert Papst, Christian Birawsky

Darsteller:
Michael Ballhaus, Doris Dörrie, Andreas Dresen, Dominik Graf, Wolfgang Kohlhaase, Caroline Link, Christian Petzold, Tom Tykwer, Wim Wenders, Hanns Zischler

Zeitgleich mit dem Film "Auge in Auge" in der Regie von Michael Althen, Hans Helmut Prinzler liefen am 03.07.2008 in Deutschland im Kino auch die folgenden Spielfilme an:

Tapas Mixtas
Komödie, Spanien, 2007


Hancock
Komödie, USA, 2008

Ebenfalls im Kino  



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