|
42plus
Österreich, 2007 Drama, 95 Minuten
Kino-Start: 24.07.2008
Regie: Sabine Derflinger
Darsteller: Claudia Michelsen (Christine), Ulrich Tukur (Georg), Tobias Moretti (Martin), Petra Morzé (Linda), Vanessa Krueger (Sonja)
|
|
Seit die Österreicherin Sabine Derflinger im Jahre 2001 mit "Vollgas" ihr Kinodebüt auf die Leinwand brachte, hatte sie zahlreiche Produktionen für das Fernsehen realisiert. Mit dem Ehedrama "42plus", bei dem sie nicht nur Regie führt, sondern für das sie auch das Drehbuch schrieb, meldet sie sich im Kino zurück. Mit Ulrich Tukur, Tobias Moretti, Claudia Michelsen und Petra Morzé steht eine hochkarätige Besetzung vor der Kamera. |
Christine ist 42, sieht gut aus und ist beruflich erfolgreich: Sie hat eine eigene Fernseh-Talkshow.
Weniger erfolgreich ist sie als Ehefrau und Mutter: Ihr etwas älterer Mann Georg (Ulrich Tukur), der als Arzt beruflich ebenfalls erfolgreich ist, geht regelmäßig fremd.
Christine zahlt es ihm mit gleicher Münze heim, indem sie seit langem eine Beziehung zu dem Mann ihrer besten Freundin, Martin (Tobias Moretti), unterhält.
Beide Eheleute sind sich der außerehelichen Beziehungen des jeweils anderen durchaus bewusst oder ahnen sie zumindest, und so ist das gemeinsame Eheleben kaum mehr als nur noch Fassade.
Die Heuchelei hat ihren Grund in Tochter Sonja (Vanessa Krüger). Die 14-jährige steckt gerade mitten in der Pubertät, und ihre Eltern wollen ihr so lange es eben geht "geordnete" Familienverhältnisse bieten.
Nicht zuletzt in der Hoffnung, sich gegenseitig wieder näher zu kommen, beschließen die Drei, gemeinsam Urlaub am Mittelmeer zu machen. Die Wahl fällt auf Ischia, wo sich die Familie ein Ferienhaus mietet.
Kaum angekommen, findet Sonja auch schon ihre erste große Liebe. Als sie über Nacht von dem Feriendomizil fernbleibt, löst das zwar die Besorgnis ihrer Eltern aus, sie müssen aber letztendlich hinnehmen, dass ihre Tochter eben dabei ist, erwachsen zu werden.
Die neue Selbständigkeit ihres Kindes hinterlässt auch bei Christine Spuren: Hals über Kopf stürzt sie sich in ein Verhältnis mit dem jungen Herumtreiber Tamaz (Jacob Matschenz), dessen Avancen der 42-jährigen fraglos schmeicheln.
Als schließlich auch noch völlig überraschend Christines vorheriger Liebhaber Georg in Begleitung seiner Ehefrau Linda (Petra Morzé) anlässlich des bevorstehenden Geburtstages von Christine in dem Ferienhaus auftaucht, wird die Situation des Wer-mit-wem langsam unübersichtlich...
|
Film-Inhalt |
|
|
|
Mutter Christine (Claudia Michelsen) steht vor den Scherben ihrer Ehe |
|
Hintergrund | |
Tochter Sonja (Vanessa Krüger) träumt von der Liebe | |
|
"42plus" wurde vom ORF koproduziert und mit Mitteln der Filmfonds Wien und der EU gefördert.
Es ist der zweite Kinofilm von Sabine Derflinger. Die im Jahre 1963 in Wels, Österreich geborene Filmemacherin erklärt die Idee hinter dem Film:
"'42plus' ist die Geschichte normaler Leute. Sie sind gutsituiert, nachdenklich und haben angesehene Berufe. Sie haben Familie, Freunde und führen das, was man ein erfolgreiches Leben nennt. Zermürbend ist der Grauschleier der Enttäuschung, den sie über ihr Leben empfinden.
Die Stimmung von knapp verfehltem Glück. Dabei hatte man sich so bemüht. Von allem Anfang an. Nichts wurde dem Zufall überlassen.
Das Leben verläuft zwar in geordneten Bahnen, und doch lassen sich Gefühle nicht restlos bändigen, verlangen nach mehr.
Die Sexualität, der letzte animalische Rest in uns, lässt uns dies am deutlichsten spüren. Dieser Film lebt von den Beziehungen der Figuren, aber auch der Bilder und Emotionen zueinander. Er spielt mit Blicken, verweilt auf den Körpern, den Gesichtern, hält die Nuancen der Gefühle fest, die uns vorantreiben. Es gibt Dinge, die wir alle lieben: Das Meer, eine Vollmondnacht...
Ich will diese Bilder zeigen, nicht wie wir sie sehen, sondern wie wir sie empfinden..."
Die weibliche Hauptolle der Christine spielt Claudia Michelsen. Sie sagt über ihre Rolle: "Es gibt viele Leute, die immer nur an die Karriere, an die Verantwortung, an die Familie denken. Die Gefahr dabei ist, dass man sich in diesem ganzen Tun und Wollen selbst aus den Augen verliert. Da gibt es dann so eine Phase, bei Frauen um die 40, bei Männern um die 50, wo man einfach alles in Frage stellt.
Hat man jetzt die Hälfte erreicht im Leben? Was kommt noch? Was will man, dass noch kommt? Wie weit geht man dafür? Was spürt man? Spürt man sich überhaupt noch? Ich finde solche Fragen gut. Deshalb halte ich auch 'Midlife Crisis' für ein oberflächliches Wort. Das ist keine Krise. Das ist die Chance für einen Neuanfang.
|
|
Zur Grossansicht bitte auf das jeweilige Bild klicken:
|
Bild-Gallerie |
|
Familienurlaub auf Ischia | |
|
|
Stab und Besetzung |
|
Mutter und Tochter wälzen Probleme | |
|
|
Regie: Sabine Derflinger
Buch: Sabine Derflinger, Mogens Rukov
Kamera: Bernhard Pötscher
Schnitt: Karina Ressler
Produktion: Danny Krausz, Kurt Stocker
Musik: Andy Baum
Kostueme: Monika Buttinger
Maske: Daniela Skala
Darsteller: Claudia Michelsen, Ulrich Tukur, Tobias Moretti, Petra Morzé, Vanessa Krüger, Jacob Matschenz, Ugo Conti, Stefanie Dvorak, Miriam Fiordeponti, Mario Giordano
|
|
|
| |
|