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1. Mai - Helden bei der Arbeit
Deutschland, 2008 Komödie, 95 Minuten, FSK: 12
Kino-Start: 30.04.2008
Regie: Jan-Christoph Glaser, Carsten Ludwig, Sven Taddicken, Jakob Ziemnicki
Darsteller: Cemal Subasi (Yavuz), Oktay Özdemir (Nebi), Peter Kurth (Harry), Benjamin Höppner (Uwe), Torsten Michaelis (Martin), Hannah Herzsprung (Ratte), Jacob Matschenz (Jacob), Ludwig Trepte (Pelle), Bruno Apitz (Einsatzleiter), Bärbel Schwarz (Spezi), Frank Seppeler (Buddy)
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Massenandrang und traditionelle Party-Action in Berlin - während der freizeitorientierte Spaßbürger an die Loveparade denken mag, kommen dem aufrührerischen Geist eher die Krawalle am Tag der Arbeit in den Sinn. In "1. Mai - Helden bei der Arbeit" erzählen vier Regisseure in drei Episoden Geschichten rund um diesen turbulenten Tag.
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Die Berliner Polizei bereitet sich auf ein alljährliches Ereignis vor, das dem Stadtteil Kreuzberg eine zweifelhafte Berühmtheit beschert: Es werden wieder gewaltbereite Krawallmacher erwartet, die den Tag der Arbeiterbewegung bei den traditionellen Demonstrationen für Straßenschlachten nutzen wollen.
Zu den Einsatzkräften gehört auch Uwe (Benjamin Höppner), der an diesem Tag aus der Provinz nach Berlin abkommandiert wurde. Der hat allerdings den Kopf mit etwas völlig anderem voll: Er ist frustriert, dass seine Frau es regelmäßig mit dem Sohn des Metzgers in seinem Dorf treibt.
So sucht Uwe auf Empfehlung von Kollege Martin (Torsten Michaelis) Ablenkung in einem Puff, doch die Ablenkung, die er dort erfährt, war wohl etwas zuviel des Guten: So gerät er in den Strahl des Wasserwerfers seiner Kollegen und holt sich eine blutige Nase ganz ohne Feindberührung. Da hilft auch der Rat des Einsatzleiter nichts (Bruno Apitz): Deeskalieren!
11-jährige Yavuz (Cemal Subasi), mit Ambitionen, einmal ein echter Gangster zu werden, erwartet von den Ausschreitungen ein Abenteuer. Sein älterer Bruder Nebi (Oktay Özdemir) versucht ihm vergeblich die Gefahren klarzumachen. Was Yavuz nicht versteht: Warum am Tag der Arbeit niemand arbeitet.
Aus dem ganzen Land kommen meist junge Leute an, um sich an der Randale zu beteiligen. Für Jacob (Jacob Matschenz) und Pelle (Ludwig Trepte), die aus der Provinz mit dem Zug angereist sind, ist das Ganze eher ein touristisches Erlebnis. Sie versuchen sich Koks oder Ecstasy zu besorgen, um in die richtige Stimmung zu kommen. Doch bei der Dealerin stoßen sie auf unerwartetes Verantwortungsbewusstsein.
Der Spät-68er Harry (Peter Kurth) präsentiert stolz die original Flasche Engelhardt-Pils, die aus einer Plünderung zwanzig Jahre zuvor erbeutet wurde. Er erzählt gerne aus der Vergangenheit und freut sich auch dieses Jahr, wieder eine zünftige Barrikade zu bauen. In Yavuzs Gegenwart erwachen dann allerdings Beschützerinstikte...
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Film-Inhalt |
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Yavuz (Cemal Subasi) erwartet ein Abenteuer |
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Hintergrund | |
Der gehörnte Polizist Uwe (Benjamin Höppner) | |
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Für den Film "1. Mai" entwickelten die Produzenten Alexander Bickenbach und Christian Rohde ein spezielles Konzept: Die Geschichte sollte in drei Episoden erzählt werden, die jeweils von einem eigenen kompakten Team gedreht wurden. Dabei stellten sie einige exakt definierten Anforderungen, die die Regisseure erfüllen mussten:
Die Handlung sollte am 1. Mai stattfinden, und ein großer Teil des Sets entstand während der tatsächlichen Ereignisse an diesem Tag in Berlin. Dabei mischten sich Cast und Crew unter die Demonstranten und banden diese als Statisten hautnah mit ein. Dabei gab es weder Absperrband noch eine Drehgenehmigung - quasi ein kleiner Aufstand im Großen.
Die einzelnen Episoden sind nicht in sich abgeschlossen, sondern verschränken sich zeitlich ineinander, sodass die Entwicklung der verschiedenen Geschichten ohne Zeitsprünge erfolgt. Alle drei Segmente münden schließlich in der Nacht zum 2. Mai in der Notaufnahme des Urban-Krankenhauses in Kreuzberg.
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Der Erste Mai ist ein Tag mit vielen Traditionen. So treiben seit Alters her die Hexen in der vorausgehenden Walpurgisnacht am Blocksberg ihr Unwesen, und auf zahllosen Dorfplätzen und vor den Fenstern junger Mädchen wird ein prächtiger Maibaum aufgestellt.
Eine politische Bedeutung erlangte dieser Tag 1886 in den USA, als, von Chicago ausgehend von den Gewerkschaften organisierte Arbeiterstreiks und Demonstrationen Tage später in einem Bombenanschlag gipfelten. von der neugegründeten "Sozialistische Internationalen" wurde 1889 der 1. Mai zum "Kampftag der Arbeiterbewegung" erklärt.
In Deutschland wurde er 1933 von den Nationalsozialisten zum gesetzlichen Feiertag bestimmt. 1987 brachen zum ersten Mal in Berlin-Kreuzberg derart heftige Unruhen aus, bei denen sich linke Gruppierungen, Autonome und selbsternannte Revolutionäre eine regelrechte Schlacht mit der Polizei lieferten, dass diese sich zum Rückzug gezwungen sah.
Seither ist der 1. Mai traditioneller Treffpunkt von Krawallmachern unterschiedlicher Motivation, die bundesweit nach Berlin-Kreuzberg anreisen. Mit politischen, polizeilichen und kulturellen Maßnahmen wird versucht, den gewalttätigen Ausschreitungen entgegenzuwirken.
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Tag der Arbeit | |
Pelle (Ludwig Trepte) und Jacob (Jacob Matschenz) bei der Demo | |
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Zur Grossansicht bitte auf das jeweilige Bild klicken:
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Bild-Gallerie |
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Alt- und Jung-Sponti: Harry (Peter Kurth) und Yavuz | |
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Stab und Besetzung |
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Uwe mit Kollege Martin (Torsten Michaelis) | |
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Regie: Jan-Christoph Glaser, Carsten Ludwig, Sven Taddicken, Jakob Ziemnicki
Buch: Michael Proehl, Oliver Ziegenbalg, Jakob Ziemnicki, Carsten Ludwig
Kamera: David Schultz, Daniela Knapp, Daniel Möller, Kolja Raschke
Schnitt: Andreas Radtke, Sebastian Marka, Sarah Levine
Produktion: Jon Handschin, Alexander Bickenbach, Christian Rohde
Musik: Christoph Blaser, Dirk Dresselhaus, Steffen Kahles, Rainer von Vielen
Kostueme: Christian Röhrs, Juliane Maier
Maske: Anne Reinhold, Jil La Monaca, Sandra Leutert
Darsteller: Cemal Subasi, Oktay Özdemir, Peter Kurth, Benjamin Höppner, Torsten Michaelis, Hannah Herzsprung, Jacob Matschenz, Ludwig Trepte, Bruno Apitz, Dirk Borchardt, Bärbel Schwarz, Frank Seppeler, Leonie Brandis, Mackie Heilmann, Steffen Jürgens, Hans Löw, Sigo Heinisch, Maja Schöne, Hassan Charour, Thorsten Förster, Christoph Glaubacker, Randy Herbst, Judith Hoersch, Rüdiger Kühmstedt, Maren Scheel, Hinnerk Schönemann, Isabell Strauch
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Zeitgleich mit dem Film "1. Mai - Helden bei der Arbeit" in der Regie von Jan-Christoph Glaser, Carsten Ludwig, Sven Taddicken, Jakob Ziemnicki liefen am 30.04.2008 in Deutschland im Kino auch die folgenden Spielfilme an: Was am Ende zählt Drama, Deutschland, 2007
Urmel voll in Fahrt Animation, Deutschland, 2008
Raubritter - Die Geschichte von Ekkelins Knecht Historiendrama, Deutschland, 2008
Memory Books Dokumentation, Deutschland, 2008
Meine Mutter, mein Bruder und ich Drama, Deutschland, Armenien, 2008
Iron Man Sci-Fi-Action, USA, 2007
Glue Drama, Argentinien, 2006
Eine Hochzeit und andere Kuriositäten Komödie, Polen, 2004
Blind Wedding Komödie, USA, 2008
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