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Die Welle

Deutschland, 2008
Drama, 100 Minuten, FSK: 12



Kino-Start:
13.03.2008

Regie:
Dennis Gansel

Darsteller:
Jürgen Vogel (Rainer Wenger), Frederick Lau (Tim), Max Riemelt (Marco), Jennifer Ulrich (Karo), Christiane Paul (Anke Wenger), Elyas M'Barek (Sinan), Cristina do Rego (Lisa), Jacob Matschenz (Dennis), Maximilian Vollmar (Bomber), Maximilian Mauff (Kevin), Ferdinand Schmidt-Modrow (Ferdi), Tim Oliver Schultz (Jens), Amelie Kiefer (Mona), Odine Johne (Maja), Fabian Preger (Kaschi), Johanna Gastdorf (Tims Mutter), Teresa Harder (Mutter), Gerald Alexander Held (Tims Vater), Maren Kroymann (Rektorin)
Die Welle
TrailerPlakat
"Das Experiment" - so hieß ein deutscher Film von Oliver Hirschbiegel, in dem 2001 gezeigt wird, wie Macht eine gruppendynamisch brisante Entwicklung in Gang bringt. Ganz ähnlich gelagert ist "Die Welle" von Dennis Gansel, in dem Jürgen Vogel als Gymnasiallehrer seinen Schülern auf drastische Weise vermittelt, wie eine Diktatur entstehen kann.

Rainer Wenger (Jürgen Vogel) ist Lehrer an einem Gymnasium und soll im Rahmen einer Projektwoche zum Thema "Staatsformen" seinen Schülern Verständnis für die Mechanismen bei der Entstehung einer Diktatur wecken. Die sind überzeugt, dass in der heutigen Zeit die Menschen zu aufgeklärt für Totalitarismus seien. Rainer ist über seine neue Aufgabe wenig begeistert.

Ebenso verhält es sich mit dem Wasserball-Mannschaft, die er trainiert. Das merkt auch Marco (Max Riemelt), der sich beim Spiel gegen das gegnerische Team vergeblich abmüht und daher von seinem Lehrer zusammengestaucht wird. Überhaupt läuft es bei Marco so toll: Seine Mutter hat einen neuen Lover, kaum älter als er selbst, und auch mit Freundin Karo (Jennifer Ulrich) gibt es in letzter Zeit Stunk.

Mittlerweile hat sich Rainer mit der Idee angefreundet, seinen Schützlingen in Sachen "Autokratie" eine Lektion zu erteilen. Er entschließt sich zu einem Experiment: Zunächst spielerisch sollen die Schüler die Elemente ausüben, die zur Macht gehören: Gemeinschaftsgeist und Disziplin. Aufstehen beim Reden oder marschieren auf der Stelle gehören dazu.

Fast alle machen mit, selbst Tim (Frederick Lau), eigentlich ein Einzelgänger. Einzig Kevin (Maximilian Mauff), Sohn eines wohlhabenden Unternehmers, rebelliert, doch von Rainer wird er vor die Wahl gestellt: Mitmachen oder gehen - er entscheidet sich für letzteres.

Auch Karo, bisher eigentlich Meinungsführerin in der Klasse, fügt sich nicht reibungslos in die neue Gemeinschaft ein. Als einzige weigert sie sich, ein weißes Hemd als Uniform zu akzeptieren - dabei denkt sie zunächst und an den modischen Aspekt. Doch selbst ihre beste Freundin Lisa (Cristina Do Rego) sieht das anders.

Rainer findet, die neue "Bewegung" brauche einen Namen, und der kommt von Marco: "Die Welle". Bald entwickelt die Situation eine Eigendynamik, die zunächst nur wenigen auffällt. Das neue, von Sinan (Elyas M’Barek) entworfene Logo wird bald in der ganzen Stadt gesprüht, ein neuer Gruß eingeführt, ohne den keiner mehr in die Schule kommt, und die Wenigen, die den Irrsinn erkennen, geraten zunehmend unter Druck.

Dem Verursacher der "Welle" ist die Lage schon längst aus der Hand geglitten. Das sehen auch immer mehr seiner Kollegen so, darunter auch Anke (Christiane Paul), seine eigene Frau. Allerdings formiert sich Widerstand gegen "Die Welle", initiiert durch Karo. Bei einem Wasserball-Turnier gegen die Ernst- Barlach-Schule kommt es zum offenen Kampf...

Film-Inhalt  

Rainer Wenger (Jürgen Vogel) wagt ein Experiment
Rainer Wenger (Jürgen Vogel) wagt ein Experiment

  Hintergrund

Karo (Jennifer Ulrich) ist skeptisch
Karo (Jennifer Ulrich) ist skeptisch

"Die Welle" hat eine wahre Begebenheit zur Grundlage: Der Film beruht auf einem Experiment, das im April 1967 an der Cubberley High School in Palo Alto, Kalifornien stattfand. Ron Jones, Geschichtslehrer an dieser Schule, nahm die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland durch und stieß bei seinen Schülern auf Unverständnis über die Ursachen und die weitere Entwicklung.

Er startete einen Versuch, mit der Aufforderung zu Disziplin, gemeinschaftlichem Verhalten und Einschränkung persönlicher Bedürfnisse zugunsten der Klasse Verständnis für die Instrumente zu schaffen, die Voraussetzungen für eine bestimmte gesellschaftliche Dynamik darstellen. Das ganze nannte er "The Third Wave". Doch die Schüler begeisterten sich derart, dass mit Ende der Unterrichtsstunde der Spuk weiterging.

Das Experiment schwappte über die Klasse hinaus, wer sich nicht anpasste, wurde ausgegrenzt, und das Ganze gipfelte in handfesten Prügeleien. Die Ereignisse wurden vom US-Autor Todd Strasser später im Roman "The Wave" aufbereitet, den wiederum Ron Birnbach und Johnny Dawkins zum Drehbuch umschrieben.

Also ich kann mich noch genau erinnern, wie ich die Welle gelesen habe. Und das erste, was man sich natürlich fragt, direkt nach der Lektüre, ist: Wer wäre ich gewesen, hätte ich mitgemacht? Und natürlich sagt man sich: Naja, vielleicht damals, Ende der 60er in den USA, da war das Thema. Aber heutzutage in Deutschland: No Way! Und ich glaube, dass das doch ein bisschen tiefer geht. Und das war natürlich auch einfach die Prämisse für uns zu sagen: Ok, wir setzen es eben nach Deutschland nach heutzutage und gehen der Frage "Ist sowas möglich?" einfach mal nach.

Es hilft natürlich, wenn man einen extremen Charismatiker hat, als wäre er jemand, der wirklich eine Führungsperson ist, der Führungsqualitäten hat, der überzeugen kann, den die Schüler lieben. Aber ich glaube, dass das System, was er aufbaut, dieses System Faschismus, das ist in sich so stark und so stimmig, und das ist ja auch das Gefährliche daran, dass das meiner Meinung nach überall wieder passieren kan

Ich weiß noch ganz genau, wie das Gefühl war, mit 17 in ner Schulklasse zu sein, und wie man zu den Lehrern gestanden hat, und wie man drauf war nach der Klassenfahrt, in dem man verliebt war, mit wem man eine kleine Fehde hatte, und die Freundschaften. Ich hab das Leben selten so intensiv erlebt wie damals in der Oberstufe. Und weil ich dieses Gefühl noch so genau wusste, und Christian [Becker] und Peter [Thorwarth], haben wir gesagt: Genau das müssen wir kreieren!

Dennis Gansel zum Film  

Rainer hat Streit mit Anke (Christiane Paul)
Rainer hat Streit mit Anke (Christiane Paul)

Christian Becker zum Film  

Auch beim Wasserball-Turnier herrscht die Welle
Auch beim Wasserball-Turnier herrscht die Welle

Erstmal meinte Dennis, dass er das mal gerne verfilmen würde. Dann haben wir nie wieder drüber gesprochen, aber das blieb mir dann irgendwie im Kopf hängen, und dann bin ich einfach mal losgezogen und habe geguckt, ob ich irgendwie an die Rechte rankomme. Erstmal, ohne es Dennis zu sagen, um nicht die Erwartungen so groß aufzubauen, und dann wurde es besser, und dann näherten wir uns dem Punkt, dass wir vielleicht abschließen können. Und da hatte Dennis auch schon angefangen zu schreiben und sich dann mit dem Peter Thorwarth zusammengetan, um an diesem Stoff zusammenzuarbeiten.

Wir erzählen hier die Geschichte ja aus dem Blickwinkel von verschiedenen Personen, verschiedene Ansätze, und ich glaube, das ist ein viel modernerer, zeitgemäßerer Ansatz. Deshalb gefiel es auch dem Ron Jones so gut, wie wir das hier verfilmen. Und er sagt, er ist froh, dass es die Deutschen machen, die eine Verantwortung haben, und die sich auch mit Schuld und Geschichte beschäftigen, viel mehr als die Amerikaner.

Jede Region und jede Stadt hat ja auch immer so ihre Eigenheiten, aber auch viele Vorurteile - und deshalb spielt es jetzt halt in dieser fiktiven Stadt. Was, glaube ich, ganz gut ist, weil mir auch wichtig war, dass wir diese Geschichte sehr allgemeingültig halten. Dass jeder, der diese Geschichte sieht, das Gefühl haben kann: Das kann bei mir vor der Haustür passieren - und jeder muss aufpassen!

Zur Grossansicht bitte auf das jeweilige Bild klicken:

Bild-Gallerie  

Für Karo geht Rainer zu weit
Für Karo geht Rainer zu weit

  Stab und Besetzung

Sinan (Elyas M'Barek) und Marco (Max Riemelt) haben sich angefreundet
Sinan (Elyas M'Barek) und Marco (Max Riemelt) haben sich angefreundet
Regie:
Dennis Gansel

Buch:
Dennis Gansel, Peter Thorwarth, William Ron Jones, Johnny Dawkins, Ron Birnbach, Todd Strasser

Kamera:
Torsten Breuer

Schnitt:
Ueli Christen

Produktion:
Christian Becker

Musik:
Heiko Maile, Empty Trash

Kostueme:
Ivana Milos

Maske:
Irina Tübbecke-Bechem, Dörte Dobkowitz

Darsteller:
Jürgen Vogel, Frederick Lau, Max Riemelt, Jennifer Ulrich, Christiane Paul, Elyas M´Barek, Cristina do Rego, Jacob Matschenz, Maximilian Vollmar, Max Mauff, Ferdinand Schmidt-Modrow, Tim Oliver Schultz, Amelie Kiefer, Odine Johne, Fabian Preger, Johanna Gastdorf, Teresa Harder, Gerald Alexander Held, Maren Kroymann

Zeitgleich mit dem Film "Die Welle" in der Regie von Dennis Gansel liefen am 13.03.2008 in Deutschland im Kino auch die folgenden Spielfilme an:

Walk Hard: The Dewey Cox Story
Musik-Komödie, USA, 2007


Recep Ivedik - Recep Beeildich!
Komödie, Türkei, 2008


Love and other Disasters
Romantik-Komödie, England, Frankreich, 2006


Lars und die Frauen
Komödie, Kanada, USA, 2007


Johan - Eine Liebe in Paris im Sommer 1975
Gay-Drama, Frankreich, 1976


Jellyfish - Vom Meer getragen
Drama, Frankreich, Israel, 2007


Horton hört ein Hu!
Animation, USA, 2008


Bierbichler
Dokumentation, Deutschland, 2008


13 Tzameti
Thriller, Frankreich, 2005

Ebenfalls im Kino  



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