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Let´s Make Money

Österreich, 2008
Dokumentation, 110 Minuten, FSK: 6

Originaltitel:
Let´s Make Money

Kino-Start:
30.10.2008

Regie:
Erwin Wagenhofer

Let´s Make Money
TrailerPlakat
Nachdem er mit der preisgekrönten Doku "We Feed the World" 2005 den Finger auf die Wunde der weltweiten Nahrungsmittelproduktion gelegt hatte, bereiste Erwin Wagenhofer wieder den Globus, um dem Lauf des Geldes zu folgen. Passend zum Finanzcrash 2008 erscheint im Kino der Dokumentarfilm "Lets make money", der zeigen soll, wo das viele Geld eigentlich geblieben ist.

Die Finanzkrise, die die Weltwirtschaft 2008 in den Abgrund riss, war für viele Experten bereits viele Jahre zuvor bereits absehbar. In seinem Dokumentarfilm "Let's make money" wirft Erwin Wagenhofer einen Blick hinter die Kulissen des globalen Finanzsystems und beobachtet, welche teils absurden Wege das Geld weltweit geht. Dabei versucht er, die komplexen Zusammenhänge zwischen Wirtschafts- und Finanzwelt zu veranschaulichen.

Beginnend von den Druckpressen, in denen das Papiergeld entsteht, verfolgt er die verschlungenen Pfade des Mammons, zeigt Investitionsobjekte und spricht mit Bankern und Managern. So etwa mit dem Fondverwalter Mark Mobius, Präsident des Templeton Emerging Markets Fund, der einen in der Finanzwelt verbreiteten Satz zitiert: "Die beste Zeit zu kaufen ist, wenn das Blut auf den Straßen kocht."

Mit der Einzahlung von Geld auf das eigene Konto beginnt bereits der Einstieg ins internationale Finanzgeschäft, denn was damit passiert, darauf hat der Anleger keinen Einfluss. So stecken Unsummen in Millionen von leerstehenden Bauten, so etwa an der spanischen Mittelmeerküste. Dort verschandeln die Betonburgen nicht nur die Landschaft, sondern reißen ihre Eigentümer auch noch mangels Nutzer in den Ruin.

Wagenhofer besucht Produktionsstätten in der Dritten Welt, bei denen nicht nur der Großteil der Gewinne aus dem Land abfließen und die Arbeiter mit einem Hungerlohn bezahlt werden, sondern auch noch die Umwelt in großen Ausmaß geschädigt wird. Auf der anderen Seite fließen hohe Geldsummen in Subventionen, mit denen Produkte aus den Industrieländern in die armen Staaten exportiert werden und so die einheimische Wirtschaft geschädigt wird.

Eine weitere Station des Films ist eine österreichische Firma für Umwelttechnik, die im indischen Chennai ein Werk betreibt. Auch Francis Kologo kommt zu Wort, Manager des Baumwollherstellers Sofitex. Durch die politisch vorgezeichnete, von Weltbank und Internationalem Währungsfonds geförderte Entwicklung seien die armen Länder zunächst verschuldet worden und mussten sich dann dem Privatisierungsdruck beugen, der die ausländischen Investoren in die Länder gelassen habe. Er malt ein Bedrohungsszenario an die Wand, nachdem die armen Afrikaner das reiche Europa stürmen werden.

Das Geld, das dem einen fehlt, ist nicht weg, sondern einfach irgendwo anders. Nach Schätzungen stecken 11,5 Billionen Dollar an Privatvermögen in den Steuerparadiesen. Dazu gehört auch Jersey - die Kanalinsel ist dank der gehorteten Schwarzgelder das reichste Land Europas.

Film-Inhalt  

Freiheit ist nicht umsonst
Freiheit ist nicht umsonst

  Hintergrund

Investmentmanager Mark Mobius
Investmentmanager Mark Mobius

Der 1961 im niederösterreichischen Amstetten geborene Erwin Wagenhofer hatte zunächst am TGM Wien Elektronik und Nachrichtentechnik studiert und hatte beim Elektrokonzern Philips seine berufliche Laufbahn begonnen, bevor er mit dem Filmen begann. Die Donauuniversität in Krems und später die Wiener Universität für angewandte Kunst berief ihn zum Dozenten.

Der Werbeslogan einer Bank brachte ihn ursprünglich auf die Idee zu "Let's make money": "Lassen Sie Ihr Geld arbeiten" war da zu lesen, und Wagenhofer wollte wissen, wie es das eigentlich tut. "Wenn man über diesen Spruch nachdenkt, kommt man schnell zu der Erkenntnis, dass das ein unfassbarer Schwachsinn ist", meint er.

Dabei war ihm wichtig, nicht illegale Machenschaften aufzudecken, sondern zu zeigen, dass die Instrumente der wundersamen Geldvermehrung, die schließlich zum Platzen der Blase geführt haben, mit den Gesetzen konform gehen und gar von der Politik gefördert wurden. "Jersey z.B., eines von etwa siebzig Steuerparadiesen auf der Welt, ist legal", befindet Wagenhofer, "das ist gemacht mit dem Wissen von Tony Blair und Frau Thatcher." Der Filmemacher ist wie viele ander auch der Überzeugung, dass das Ausbrechen aus der Ölpreisbindung an den Dollar Saddam Husein seinerzeit den Kopf gekostet hat.

Zur Grossansicht bitte auf das jeweilige Bild klicken:

Bild-Gallerie  

Geldgrab: Hotel Legal an der Costa del Sol
Geldgrab: Hotel Legal an der Costa del Sol

  Stab und Besetzung

Die Deutsche Bank ist auch in Indien aktiv
Die Deutsche Bank ist auch in Indien aktiv
Regie:
Erwin Wagenhofer

Kamera:
Erwin Wagenhofer

Schnitt:
Paul M. Sedlacek

Produktion:
Helmut Grasser

Darsteller:
Mark Mobius, Terry le Sueur, Werner Rügemer, Gerhard Schwarz, Hermann Scheer, John Christensen, Anton Schneider, Laureano Ruiz Liaño, Miguel Angel Torres, Antonio Baena Perez, Ramón Fernandéz Durán, Mirko Kovats, Raj Kalaiselvan, Francis Kologo, John Perkins

Zeitgleich mit dem Film "Let´s Make Money" in der Regie von Erwin Wagenhofer liefen am 30.10.2008 in Deutschland im Kino auch die folgenden Spielfilme an:

Willkommen bei den Sch´tis
Komödie, Frankreich, 2008


Mirrors
Mysterythriller, USA, Rumänien, 2008


Mein Freund aus Faro
Drama, Deutschland, 2008


Dalai Lama Renaissance
Dokumentation, Indien, USA, 2000


Botero - Geboren in Medellin
Dokumentation, Deutschland, Kolumbien, Frankreich, Italien, Spanien, 2008

Ebenfalls im Kino  



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