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Die Entdeckung der Currywurst
Deutschland, 2008 Drama, 106 Minuten, FSK: 12
Kino-Start: 11.09.2008
Regie: Ulla Wagner
Darsteller: Barbara Sukowa (Lena Brücker), Alexander Khuon (Hermann Bremer), Wolfgang Böck (Holzinger), Branko Samarovski (Lammers), Götz Schubert (Gary Brücker), Frederick Lau (Jürgen Brücker)
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Gleich ihr erster abendfüllender Spielfilm "Anna Wunder" im Jahre 2000 brachte der in Düren gebürtigen Filmemacherin Ulla Wagner eine Nominierung für den Grimme-Preis ein. Danach war es um sie wieder ruhig geworden. Mit "Die Entdeckung der Currywurst" bringt Ulla Wagner ihren nächsten Film in die Kinos, ein romantische Liebesdrama nach dem gleichnamigen Bestseller-Roman von Uwe Timm. |
Hamburg im April 1945: Die Stadt liegt in Schutt und Asche, weite Teile Deutschlands sind von den Alliierten längst erobert, aber dennoch glauben einige Unbelehrbare immer noch an den Endsieg.
Mitten in den Trümmerwüsten lebt Lena Brücker (Barbara Sukowa). Sie ist Ende 40, verheiratet und hat einen fast erwachsenen Sohn. Während ihr Mann an der Ostfront kämpft und ihr Sohn als Flakhelfer im Ruhrgebiet eingesetzt ist, hält sich Lena als Leiterin einer Kantine über Wasser.
Vor einem Kino trifft sie zufällig mit dem jungen Hermann Bremer (Alexander Khuon) zusammen, ein Marinesoldat, der Hamburg im Endkampf verteidigen soll, und der Lena an ihren Sohn erinnert.
Bei einem Luftangriff kommen sich die beiden in einem Bunker näher und verbringen die drauf folgende Nacht gemeinsam in Lenas Wohnung.
Am nächsten Morgen beschließt Hermann, fahnenflüchtig zu werden. Er richtet sich bei Lena häuslich ein, die in der Folgezeit ihren zweiten Frühling erlebt, während Hermann in Angst vor Entdeckung lebt.
Zunächst verschweigt Lena Hermann das Kriegsende, um ihre Beziehung so lange wie möglich ausleben zu können, doch das geht natürlich nicht lange gut. Wie befürchtet, verlässt Hermann Lena, als er vom Kriegsende erfährt, denn auch er ist verheiratet und hat ein Kind.
Mit dem Kriegsende hat Lena auch ihre Tätigkeit in der Kantine verloren. Ihr Mann und ihr Sohn sind zurückgekehrt, aber sie haben sich verändert, und bald schon fällt die Familie wieder gänzlich auseinander.
Lena versucht ihre wirtschaftliche Existenz durch eine kleine Imbissbude am Hamburger Großneumarkt zu sichern, die sie inzwischen betreibt. Eines Tages kommen durch komplizierte Schwarzmarktgeschäfte und einige (un-)glückliche Umstände Bratwürste, Currypulver und Ketchup einander sehr nahe und beschehren Lena die Erfindung der Currywurst, die von nun an ihren Siegeszug durch die Imbissbuden des neuen deutschen Staates antritt...
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Film-Inhalt |
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Lena Brücker (Barbara Sukowa) und Hermann Bremer (Alexander Khuon) |
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Hintergrund | |
Lena ist verliebt | |
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"Die Entdeckung der Currywurst" beruht auf dem gleichnamigen Erfolgsroman von Uwe Timm, den dieser 1993 veröffentlichte. Die Drehbuchadaption und auch die Regiearbeit übernahm Ulla Wagner. Es ist ihr zweiter Film nach "Anna Wunder", der ihr im Jahre 2000 eine Nominierung für den Grimme-Preis einbrachte.
Über das Buch von Uwe Timm sagt sie: "In einer Novelle wird ja in verdichteter, meist chronologischer und distanzierter Form von einer unerhörten Begebenheit erzählt. Schon beim ersten Lesen der Novelle von Uwe Timm hat mich diese außergewöhnliche Liebesgeschichte fasziniert, die sich überwiegend in einem Raum abspielt, zwischen einem ungleichen Paar, unter extremen Umständen. Die Chronologie der von Lena Brücker unsentimental, ja fast lapidar berichteten Ereignisse (inkl. der Kommentare des Ich- Erzählers) kommen leichtfüßig, aber eindringlich daher, wenn man sich darauf einlässt, immer spannend, auch in der Form der Andeutungen, Aussparungen, die viel Raum für Phantasie lassen. Das wollte ich auch gerne für den Film erreichen: neben dem Lauf der Dinge eine Art Chronik der Gefühle: ein Mann und eine Frau, unter Lebensbedrohung aufeinandergeworfen, um eine unmögliche, unerhörte Liebe zu riskieren, die beider Leben verändern wird. Ein Kammerspiel, das anhand der Konstanten universell und zeitlos erzählt werden sollte."
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Uwe Timms Novelle "Die Entdeckung der Currywurst" hat nach ihrem Erscheinen immer wieder zu Irritationen über die Geschichte der kulinarischen Spezialität geführt, nochzu, da im Jahre 2003 am Hamburger Großneumarkt eine Gedenktafel für eine Lena Brückner als Erfinderin der Currywurst errichtet wurde.
Tatsächlich ist Lena Brücker eine weitgehend frei erfundene Person und die Gedenktafel eher ein Scherz von Anwohnern.
Tatsächliche Erfinderin der Currywurst ist die Berlinerin Herta Heuwer, die - die Geschichtsforschung ist sich da sicher - am 4. September 1949 erstmals in ihrem Imbissstand in Berlin-Charlottenburg eine Bratwurst mit einer Sauce aus Tomatenmark, Currypulver und Worcestershiresauce servierte.
Herta Heuwers Imbissbude wurde zu einer festen Größe in Berlin und beschäftigte in den Folgejahren bis zu 19 Angestellte.
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Die wahre Entdeckerin der Currywurst | |
In Lenas Imbissbude | |
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Bild-Gallerie |
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Die Nachbarn schöpfen Verdacht | |
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Stab und Besetzung |
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Bei der Hausarbeit | |
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Regie: Ulla Wagner
Buch: Uwe Timm, Ulla Wagner
Kamera: Theo Bierkens
Schnitt: Corinna Dietz
Produktion: Gerd Haag
Musik: Christine Aufderhaar
Kostueme: Ute Paffendorf
Maske: Astrid Mariaschk
Darsteller: Barbara Sukowa, Alexander Khuon, Wolfgang Böck, Branko Samarovski, Götz Schubert, Frederick Lau, Astrid Meyerfeldt, Traute Höss, Lennart Betzgen, Axel Siefer, Klaus Lehmann, Christian Beermann, Linda Riebau, Susanne Bredehöft, Lucien Le Rest
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Zeitgleich mit dem Film "Die Entdeckung der Currywurst" in der Regie von Ulla Wagner liefen am 11.09.2008 in Deutschland im Kino auch die folgenden Spielfilme an: Weisse Lilien Psychothriller, Österreich, 2007
Stiefbrüder Komödie, USA, 2008
Nobody´s Perfect Dokumentation, Deutschland, 2008
I was a Swiss Banker Fantasykomödie, Schweiz, 2007
How She Move Tanzdrama, Kanada, 2007
Gomorrha - Reise in das Reich der Camorra Thriller-Drama, Italien, 2008
Dance for all Tanz-Dokumentation, Deutschland, Südafrika, 2008
Babylon A.D. SciFi-Thriller, USA, Tschechien, Schweden, Norwegen, Frankreich, 2008
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