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Sieben Mulden und eine Leiche

Schweiz, 2007
Doku-Komödie, 84 Minuten



Kino-Start:
17.04.2008

Regie:
Thomas Haemmerli

Sieben Mulden und eine Leiche
Plakat
Der Titel "Sieben Mulden und eine Leiche" könnte auf einen Thriller schließen lassen. Tatsächlich dokumentiert Regisseur Thomas Haemmerli die heimische Nachlassverwaltung seiner Mutter und arbeitet gleichzeitig die Geschichte der eigenen Familie auf.

Zürich, im Jahr 2004: Just während der Feier zu seinem 40. Geburtstag ereilt den Filmemacher Thomas Haemmerli die traurige Nachricht: Seine Mutter Brünhilde ist soeben verstorben. Er hatte in letzter Zeit kaum Kontakt zu ihr, und als er ihr Heim betritt, gab es einen zusätzlichen Schock über dessen Zustand:

Offensichtlich war sie ein "Messie": Die Wohnung an der Zürcher Bergstraße quillt über vor wohl während Jahrzehnten angesammeltem Kram, und Besuch hatte sich die Verstorbene vom Leib gehalten. Haemmerli, der als Fernsehjournalist tätig ist, schaltet sofort die Kamera ein und dokumentiert die nachfolgenden Ereignisse.

Thomas macht sich gemeinsam mit seinem Bruder Erik daran, den Nachlass ihrer Mutter aufzuarbeiten. Über Wochen sortieren sie Abfall von Aufhebenswertem, stöbern in Bergen von Gegenständen, die die Familiengeschichte auf einmal wieder lebendig werden lassen.

So entsteht allmählich Ordnung im Chaos, und Zeugnisse aus der Vergangenheit tauchen auf: Uralte Fotos, teils noch aus dem 19. Jahrhundert, Filme im Format Normal- und Super-8, von der Frühzeit des Schmalfilms an, zunächst von der Oma, später von der Mutter selbst gedreht, zeigen die Entwicklung innerhalb der Verwandtschaft.

Diese Zeitdokmuente moniert Hämmerli mit den Aufnahmen aus rund 30 Stunden Videomaterial, das während des Entmüllens der Wohnung entstand, zu einer Art Doku-Komödie. Sie erzählt die Familiengeschichte und ist gleichzeitig eine Aufarbeitung des Lebenslaufs und der Psyche von Brünhilde Haemmerli.

Film-Inhalt  

Was sich so ansammelt
Was sich so ansammelt

  Hintergrund

Mutter Haemmerli mit Sohn
Mutter Haemmerli mit Sohn

Thomas Haemmerli, Jahrgang 1964, ist Journalist und war unter anderem als Redakteur des schweizerischen Nachrichtenmagazins 10vor10 tätig, wo er die Produzentin Mirjam von Arx kennenlernte. Die hatte Haemmerli um Konzepte für ein Filmprojekt gebeten, war aber mit den angebotenen Ideen nicht zufrieden.

Dann erzählte er ihr von den Ereignissen nach dem Tod seiner Mutter. Was ursprünglich als Kurzfilm zur Unterhaltung im Bekanntenkreis gedacht war und "Bergstraße" nach der Adresse der mütterlichen Wohnung heißen sollte, nimmt schließlich größere Formen an.

Mit Hilfe des Cutters Daniel Cherbuin wurde die erste Rohfassung erstellt, und Fachleute wie Thomas Imbach, der sich als Regisseur sowohl im Dokufach wie auch im Drama auskennt, ermuntert, an die Grenzen zu gehen. Seine Empfehlung: "Haemmerli, lass die Hosen richtig runter!"

Als "Messie" bezeichnet man Menschen, die Gegenstände von geringem Wert in einem solchen Maße ansammeln, dass dadurch die Nutzung des eigenen Wohnraumes deutlich beeinträchtigt wird. Der Begriff leitet sich aus dem Englischen "mess" ab, was soviel bedeutet wie "Durcheinander" oder Schlamassel".

Den Betroffenen fällt es schwer, sich von eigentlich geringwertigen Dingen zu trennen, die mit persönlichen Erinnerungen behaftet sind. Sie sind sich oft ihrer Defizite bewusst, entwickeln Strategien, um Besuche in ihrer Wohnung zu verhindern und geraten dadurch häufig in eine soziale Isolation.

Die Wortschöpfung wurde von der US-amerikanischen Erzieherin Sandra Felton geprägt, die selbst unter diesem Syndrom litt und Konzepte zur Bewältigung entwickelte. Sie hat zu diesem Thema zahlreiche Bücher publiziert, gründete die Selbsthilfeorganisation "Messies Anonymous" und stellte eine Website zur Hilfestellung für Betroffene ins Internet.

So ein Schlamassel  

Mit Schutzhandschuhen im Bad
Mit Schutzhandschuhen im Bad

Zur Grossansicht bitte auf das jeweilige Bild klicken:

Bild-Gallerie  

Die Kinder Haemmerli
Die Kinder Haemmerli

  Stab und Besetzung

Auch den Garten gilt es aufzuräumen
Auch den Garten gilt es aufzuräumen
Regie:
Thomas Haemmerli

Buch:
Thomas Haemmerli

Kamera:
Ariane Kessissoglou, Erik Haemmerli

Schnitt:
Daniel Cherbuin

Produktion:
Mirjam von Arx

Musik:
Adrian Frutiger, Alexander T. Fähndrich

Darsteller:
Thomas Haemmerli, Erik Haemmerli, Bruna Haemmerli, Jörg Haemmerli, Isolde Meurer von Infeld, Mark Divo, Ajana Calugar, Ariel Burt

Zeitgleich mit dem Film "Sieben Mulden und eine Leiche" in der Regie von Thomas Haemmerli liefen am 17.04.2008 in Deutschland im Kino auch die folgenden Spielfilme an:

Street Kings
Action-Thriller, USA, 2008


Sommer
Komödie, Deutschland, 2008


Khadak
Drama, Deutschland, Belgien, Holland, 2006


Gilles
Jugenddrama, Belgien, 2005


Fleisch ist mein Gemüse
Komödie, Deutschland, 2008


Chiko
Drama, Deutschland, 2007


Actrices
Tragikomödie, Frankreich, 2007

Ebenfalls im Kino  



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